94-jähriger Mammendorfer fährt seit 77 Jahren – Ein Vorbild für alle!

Konrad Huber, 94 Jahre alt, fährt seit 77 Jahren sicher Auto. Der Artikel beleuchtet seine Erfahrungen und die Verkehrssicherheit älterer Fahrer in Fürstenfeldbruck.
Konrad Huber, 94 Jahre alt, fährt seit 77 Jahren sicher Auto. Der Artikel beleuchtet seine Erfahrungen und die Verkehrssicherheit älterer Fahrer in Fürstenfeldbruck. (Symbolbild/NAGW)

94-jähriger Mammendorfer fährt seit 77 Jahren – Ein Vorbild für alle!

Mammendorf, Deutschland - Wie bleibt man auch im Alter mobil und sicher am Steuer? Ein besonders eindrucksvolles Beispiel kommt aus Mammendorf, wo Konrad Huber, 94 Jahre alt, auf stolze 77 Jahre Führerschein zurückblickt. Seinen Lappen erhielt er bereits am 2. Oktober 1947 mit einer Sondergenehmigung, da er ihn für den elterlichen Fuhrbetrieb benötigte. Huber hat in diesen fast acht Jahrzehnten nur einen einzigen Unfall erlebt, was umso bemerkenswerter erscheint, wenn man bedenkt, dass er bis zu seinem 80. Lebensjahr auch sämtliche Wartungsarbeiten an seinem Mercedes, Baujahr 1987, selbst durchgeführt hat.

Regelmäßig fährt Huber von Mammendorf nach Bruck, um Besorgungen zu machen und zum Arzt zu gehen. „Ich lasse mich regelmäßig auf meine Fahrtauglichkeit überprüfen“, betont er und hebt die Verantwortung hervor, die jeder Autofahrer im Straßenverkehr trägt. Trotz einer eingeschränkten Sehkraft auf einem Auge fühlt sich Huber in der Lage, sicher zu fahren. „Ich informiere mich ständig über Neuerungen in der Straßenverkehrsordnung, um Unfälle und deren Konsequenzen zu vermeiden“, fügt er hinzu.

Verkehrssicherheit im Alter

Die steigende Anzahl älterer Autofahrer wirft viele Fragen zur Verkehrssicherheit auf. Mit zunehmendem Alter können Reaktionsfähigkeit und Sehvermögen nachlassen, was potenziell die Sicherheit im Straßenverkehr beeinträchtigt. Eine Statistik zeigt, dass im Jahr 2023 Menschen ab 65 Jahren 18,5% der Unfälle mit Personenschaden verursacht haben, was weniger ist als ihr Bevölkerungsanteil von rund 22%, wie der ADAC berichtet. Allerdings sind ältere Verkehrsteilnehmer oft durch ihre größere Verletzlichkeit gefährdet.

Huber selbst sieht die Notwendigkeit, Fahrtests für ältere Fahrer zu diskutieren. „Es ist wichtig, die individuelle Fahrtüchtigkeit zu berücksichtigen; das Alter allein sagt nichts über die Fahreignung aus“, so Huber. Fakt ist, dass über 50% der tödlich verunglückten Fußgänger und Radfahrer in dieser Altersgruppe sind. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, die für Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr bestehen.

Aufklärung und Unterstützung

Im Rahmen der Bemühungen um eine sichere Mobilität für Ältere fördert das Bundesministerium für Verkehr diverse Programme. Dazu zählen unter anderem die Verkehrssicherheitstage der Deutschen Verkehrswacht, bei denen wichtige Informationen zu sicherem Radfahren, Pedelec-Nutzung und mehr vermittelt werden. Solche Veranstaltungen sind nicht nur informativ, sondern auch kostenlos und ohne Anmeldung zugänglich.

„Sicher mobil!“ ist ein weiteres Programm, das darauf abzielt, älteren Verkehrsteilnehmern zu helfen, ihre Leistungsfähigkeit realistisch einzuschätzen und neue Fahrtechniken zu erlernen. Solche Initiativen sind laut ADAC besonders wichtig, um die Selbstständigkeit im Alter zu fördern, denn frühzeitig alternative Mobilitätsformen in Betracht zu ziehen, kann die Lebensqualität erheblich steigern.

Konrad Huber ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, auch im Alter am Steuer sicher und verantwortungsbewusst zu bleiben. Die Diskussion um Senioren im Straßenverkehr sollte weitergeführt werden, zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer.

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OrtMammendorf, Deutschland
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