Staatsanwalt fordert neue Verhandlung im Rubiales-Kuss-Skandal!

Staatsanwaltschaft beantragt Wiederholung des Prozesses gegen Rubiales wegen Küssens von Hermoso nach WM-Finale 2023.
Staatsanwaltschaft beantragt Wiederholung des Prozesses gegen Rubiales wegen Küssens von Hermoso nach WM-Finale 2023. (Symbolbild/NAG Archiv)

Madrid, Spanien - Die Kontroversen um den Kuss zwischen Luis Rubiales und Jennifer Hermoso nach dem WM-Finale 2023 nehmen eine neue Wendung. Am 6. März 2025 hat die Staatsanwaltschaft bei einem Gericht in Madrid die Annullierung des Urteils gegen den ehemaligen Präsidenten des spanischen Fußballverbands RFEF beantragt. Dies beinhaltet die Forderung nach einer Wiederholung des Verfahrens mit einem Richter, der keinen Anschein der Befangenheit zeigt, wie Tagesspiegel berichtet.

Im ursprünglichen Verfahren wurde Rubiales wegen sexueller Aggression verurteilt und mit einer Geldstrafe von knapp 11.000 Euro belegt, nachdem er Hermoso in der umstrittenen Situation gegen ihren Willen küsste. Dabei hatte die Staatsanwaltschaft sogar eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren gefordert, Rubiales jedoch entging einer Haftstrafe. Zusätzlich wurde ihm auferlegt, mindestens 200 Meter Abstand zu Hermoso zu halten und ein Jahr lang keinen Kontakt zu ihr aufzunehmen, wie CostaNachrichten vermeldet.

Der Verlauf des Prozesses

Der Vorfall ereignete sich während der Siegerehrung nach dem WM-Finalsieg über England im August 2023. Rubiales behauptete, Hermoso habe im Vorfeld des Kusses zugestimmt, ein Vorwurf, den sie vehement zurückwies. Der Richter José Manuel Clemente Fernández-Prieto stellte fest, dass Rubiales Hermoso eindeutig ohne deren Einverständnis küsste. Drei weitere Angeklagte – Albert Luque, Jorge Vilda und Rubén Rivera – wurden in diesem Zusammenhang freigesprochen.

Der Prozess hat in Spanien eine breite Debatte über sexuelle Aggressionen ausgelöst, insbesondere im Hinblick auf die Notwendigkeit von Einwilligungen in solchen Situationen. Solche Themen sind besonders brisant, da Spanien erst kürzlich ein neues Gesetz verabschiedete, das ausgeprägte Zustimmung als zwingende Voraussetzung für sexuelle Kontakte definiert. Das „Gesetz der Garantie der sexuellen Freiheit“ besagt, dass alles außer einem klaren „Ja“ als Ablehnung gewertet wird, was zu einer stärkeren rechtlichen Verfolgung von sexuellen Übergriffen führen könnte, wie taz erläutert.

Reaktionen und zukünftige Schritte

Die Empörung über Rubiales Verhalten führte zu einer Solidaritätsbewegung mit Hermoso, unter dem Slogan „Contigo Jenni“. Sowohl Rubiales als auch Hermoso haben angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Die Bestätigung der Einsprüche und die weiteren rechtlichen Schritte stehen noch aus. Diese Tragödie hat nicht nur individuelle Schicksale geprägt, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die gesellschaftlichen Strukturen in Spanien und die Wahrnehmung von Einwilligung und sexueller Aggression.

Die Entwicklungen in diesem Fall verdeutlichen die anhaltende Notwendigkeit für Aufklärung und Reformen im Spannungsfeld zwischen Rechtsprechung und gesellschaftlichen Normen. Dabei bleibt abzuwarten, wie der nächste juristische Abschnitt die strittigen Punkte rund um Einwilligung und sexuelle Übergriffe weiter beeinflussen wird.

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Ort Madrid, Spanien
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