Trump zeigt falsches Bild: Massenmorde in Südafrika? Faktenchecker alarmiert!

Goma, Demokratische Republik Kongo - US-Präsident Donald Trump hat jüngst ein Bild als vermeintlichen Beweis für angebliche Massenmorde an Weißen in Südafrika präsentiert. Bei einem Treffen mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa zeigte Trump ein Bild, das er als Darstellung von „weißen Farmern, die beerdigt werden“ bezeichnete. Die Realität hinter diesem Bild ist jedoch eine andere. Es stammt aus einem Video von Reuters, das am 3. Februar in der Demokratischen Republik Kongo aufgenommen wurde.
Das Bild zeigt Helfer in der kongolesischen Stadt Goma, die Leichensäcke nach Kämpfen mit M23-Rebellen tragen. Das Faktencheck-Team von Reuters bestätigte die Herkunft des Bildes und äußerte sich schockiert über dessen Verwendung durch Trump. Djaffar Al Katanty, der Videojournalist, der das betreffende Video erstellt hat, war ebenfalls entsetzt, als er seine Aufnahmen fälschlicherweise in den Kontext eines nicht existierenden Völkermords in Südafrika sah, wie n-tv.de berichtet.
Politische Konsequenzen
Trump stützt seine Argumentation für die Gewährung von Asyl für weiße Siedler aus Südafrika auf diese unbegründeten Anschuldigungen. Seine Regierung hat bereits einer Gruppe dieser Flüchtlinge Asyl in den USA gewährt, was in Südafrika als Desinformationskampagne kritisiert wird. Ramaphosa hat die Vorwürfe eines Völkermords an Weißen entschieden zurückgewiesen und betont, dass die Situation in seinem Land komplexer ist als sie von Trump dargestellt wird.
Zusätzliche Kontextinformationen zeigen, dass die Kriminalität in Südafrika insgesamt hoch ist, aber nur ein sehr kleiner Anteil der Morde mit weißen Farmern in Verbindung steht. Statistiken belegen, dass zwischen April und Dezember 2024 lediglich 0,2% aller Morde mit landwirtschaftlichen Betrieben zu tun hatten. Von 36 Opfern in diesem Kontext waren nur sieben selbst Farmer, während die übrigen überwiegend schwarz waren.
Widerlegung von Genozidvorwürfen
Die Definition von Genozid gemäß den Vereinten Nationen wird durch die vorgelegten Beweise nicht erfüllt. Untersuchungen und Berichterstattungen, wie die von der Tagesschau, haben auch bestätigt, dass es in Südafrika keinen systematischen Völkermord gibt. Die Behauptung über die gezielte Verfolgung weißer Farmer entstammt seit dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 einem narrativen Umfeld, das von extremen Rechten insbesondere in den USA propagiert wird.
Die politische Landschaft in Südafrika wird durch Diskussionen über Landreformen und den Status von Eigentum geprägt. Ein neues Gesetz sieht die Möglichkeit vor, Eigentum ohne Entschädigung zu enteignen, jedoch wurde es bislang nicht in der Praxis angewandt. Diese komplexen sozialen und politischen Themen werden häufig von populistischen Narrative überlagert, die Gefahr laufen, Vorurteile und Missverständnisse zu schüren.
Die Gesänge und Slogans im Video, das Trump verwendete, stammen aus der Apartheit-Zeit und wurden von verschiedenen politischen Figuren, darunter Julius Malema, aufgegriffen. Ramaphosa hat sich von den Äußerungen distanziert und die Meinungsfreiheit in Südafrika betont. Trotz der Verbreitung falscher Informationen bleibt die Realität der Kriminalität in Südafrika vielschichtiger als die vereinfachten Darstellungen, die derzeit kursieren.
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Ort | Goma, Demokratische Republik Kongo |
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