Feldgeschworene in Ebern: Ein Blick auf das ehrwürdige Ehrenamt!

Feldgeschworene in Ebern: Ein Blick auf das ehrwürdige Ehrenamt!
Ebern, Deutschland - In der kleinen Stadt Ebern wird ab sofort eine spannende Ausstellung über die Feldgeschworenen, auch liebevoll als „Siebener“ bezeichnet, präsentiert. Diese Tradition hat historische Wurzeln, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Die Ehrenamtlichen kümmern sich nicht nur um die Überwachung von Grundstücksgrenzen, sondern sind auch für die Kennzeichnung und Pflege von Grenzzeichen zuständig, was für viele Grundstückseigentümer von großer Bedeutung ist. Dies berichtet np-coburg.de.
Das Amt der Feldgeschworenen gilt als eines der ältesten kommunalen Ehrenämter und hat sich über die Jahrhunderte hinweg bewährt. Aktuell sind im Landkreis Haßberge stolze 1138 Feldgeschworene aktiv, und im letzten Jahr wurden 22 neue Ehrenamtliche vereidigt. Diese Entwicklung unterstreicht die Relevanz des Amtes in der heutigen Zeit. Im Februar 2025 fand zudem eine umfassende Schulung für die neuen Feldgeschworenen im Landratsamt Haßfurt statt. Die Schulungsinhalte umfassten zentrale Themen wie das Aufrichten, Auswechseln, Höher- und Tiefersetzen sowie das Sichern gefährdeter Grenzzeichen.
Tradition und Bedeutung
Die Einsatzgebiete der Feldgeschworenen sind vielfältig. Sie setzen Grenzsteine, entfernen oder ersetzen beschädigte Vermessungspunkte und arbeiten eng mit den Vermessungsbehörden zusammen. Ihre Aufgaben reichen von der Kontrolle und Abmarkung von Gemeindegrenzen bis hin zur gewissenhaften und unparteiischen Tätigkeit, die sie aufgrund ihrer Verpflichtungen einhalten müssen. Diese speziellen Kenntnisse machen sie zu unverzichtbaren Ansprechpartnern in allen Fragen rund um Grundstücksgrenzen. Mehr dazu erläutert Wikipedia.
Wusstet ihr, dass das Feldgeschworenenwesen nicht nur in Bayern, sondern auch in Rheinland-Pfalz aktiv ist? Bis Ende 2014 waren sie sogar in Thüringen tätig, wo sie es allerdings nicht mehr gibt. In Bayern gibt es insgesamt etwa 25.000 Feldgeschworene, wobei sich über 15.000 dieser Ehrenamtlichen in Franken befinden. Frauen dürfen seit 1981 in diesem Amt tätig sein, und aktuell sind ca. 50 aktive Frauen in Bayern zu finden.
Gemeinschaft und Brauchtum
Die Gemeinschaft der Feldgeschworenen wird durch regelmäßige Versammlungen und Fortbildungen gestärkt, was auch dazu beiträgt, den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern zu fördern. Traditionen wie Volksfeste, darunter der Schnadegang oder der Grenzgang, haben sich aus dieser wichtigen Tätigkeit entwickelt und tragen zur Brauchtumspflege in den Regionen bei. Dies wird auch damit begründet, dass die Besonderheiten dieses Amtes 2016 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurden.
Alles in allem werfen die Feldgeschworenen ein spannendes Licht auf ein Ehrenamt, das mit viel Dedikation und Engagement in der Kommunalpolitik verankert ist. Ihre Arbeit geht weit über die einfache Kennzeichnung von Grenzen hinaus und bildet einen wichtigen Bestandteil der kulturellen Identität in den betroffenen Regionen. Wer mehr über die Hintergründe und die Tätigkeiten erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, die Ausstellung in Ebern zu besuchen und sich selbst ein Bild von dieser einzigartigen Tradition zu machen.
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Ort | Ebern, Deutschland |
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