Putin schickt Berater nach Istanbul – Ukraine fordert persönliche Gespräche!
Istanbul, Türkei - Wladimir Putin wird nicht persönlich zu den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs nach Istanbul reisen. Stattdessen wird er seinen Berater Wladimir Medinski an die Spitze einer mehrköpfigen Delegation entsenden, zu der auch der Vize-Außenminister Michail Galusin, General Igor Kostjukow vom Generalstab und Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin zählen. Experten aus verschiedenen Ministerien werden die Gruppe ergänzen. Außenminister Sergej Lawrow wird ebenfalls nicht teilnehmen. Laut dem Weser-Kurier hat die Ukraine ursprünglich auf persönliche Verhandlungen mit Putin bestanden, akzeptiert nun aber auch andere Formate.
Das Ziel der Ukraine bei den Gesprächen ist eine Waffenruhe von 30 Tagen, andernfalls drohen neue Sanktionen gegen Russland. Putin hatte die Verhandlungen als Antwort auf die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach einer bedingungslosen Waffenruhe vorgeschlagen. Bereits im März wurde ein Waffenruhe-Angebot in Zusammenarbeit mit den USA erarbeitet, das grundlegende Bedingungen für die Dauer des Friedens festlegt.
(Tagesschau)
Der Druck auf Russland wächst
Selenskyj, der im Vorfeld der Verhandlungen in die Türkei reist, wirkt angespannt. Er betont, dass die Ukraine seit über 60 Tagen eine sofortige Waffenruhe anbietet. Seine Botschaft ist klar: Die Ukraine halte sich an ihre Versprechen, im Gegensatz zu Russland, das weiterhin Hunderte von Luftangriffen durchgeführt hat, trotz damaliger Ankündigungen von Feuerpausen. Für Selenskyj bleibt die Forderung einer bedingungslosen Waffenruhe die oberste Priorität, um eine seriöse Verhandlungsbasis zu schaffen.
In Moskau wird Selenskyjs Initiative, Putin nach Istanbul einzuladen, kritisch beäugt. Einige glauben, dass Putin die Verhandlungen als Verzögerungsstrategie nutzt. Der russische Kremlchef hat zudem offen gelassen, ob er selbst teilnehmen wird. Experten vermuten, dass er Gründe finden könnte, warum er nicht nach Istanbul reisen sollte, und stattdessen Technokraten geschickt hat. Dies könnte als Zeichen gewertet werden, dass Russland kein ernsthaftes Interesse an Frieden hat. (ZDF)
US-amerikanische Einflüsse und Reaktionen
Während der Gespräche spielt die USA eine Schlüsselrolle. US-Präsident Donald Trump hat die Ukraine dazu aufgefordert, direkte Verhandlungen mit Russland zu führen. Er hat angekündigt, ebenfalls nach Istanbul zu reisen, um die Gespräche zu unterstützen. Trump kritisiert Selenskyj und macht ihn mitverantwortlich für den weiteren Verlauf des Krieges, während Selenskyj Trump vorwirft, russische Propaganda zu übernehmen. Diese Situation verdeutlicht den komplexen geopolitischen Druck, der auf der Ukraine lastet.
Beide Seiten werfen sich vor, kein echtes Interesse an einer Friedenlösung zu haben. Russland versucht, die Unterstützung für die Ukraine zu untergraben und hat in der Vergangenheit Verhandlungen torpediert. Die letzten direkten Gespräche in der Türkei im Jahr 2022, unter deutschem und türkischem Einfluss, endeten ohne Einigung und auch die Bedingungen für zukünftige Verhandlungen stehen auf der Kippe. Die grundlegenden Differenzen über Sicherheitsgarantien und die territorialen Ansprüche der Ukraine bleiben ungelöst.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Istanbul, Türkei |
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