Rothenfels: Kirche erhält Auszeichnung für Fledermausschutz!

Rothenfels: Kirche erhält Auszeichnung für Fledermausschutz!
Rothenfels, Deutschland - In einer feierlichen Zeremonie hat am 16. Juni 2025 die Rothenfelser Kirche eine besondere Auszeichnung erhalten. Die Plakette des Umweltministeriums wurde angebracht und würdigt das herausragende Engagement der Kirchengemeinde für den **Fledermausschutz**. Nun tragen insgesamt 36 Gebäude im Landkreis Main-Spessart diese Auszeichnung, die den artgerechten Schutz und die Förderung von Fledermausquartieren honoriert. Landrätin Sabine Sitter lobte die Verantwortlichen der Kirchengemeinde für ihren Einsatz und betonte, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit bei Sanierungsarbeiten ist, um artenschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen.
Im Landkreis Main-Spessart, bekannt für seine artenreiche Natur mit Laubmischwäldern, befinden sich die meisten Sommerquartiere des Großen Mausohrs in Bayern. Die Rothenfelser Kirche, die bereits seit 1993 eine Wochenstube dieser besonderen Fledermausart beherbergt, wurde auch als typisches Beispiel für die gelungene Verbindung zwischen Denkmalschutz und Naturschutz hervorgehoben. Diese Fledermäuse, die ihre Jungen dort aufziehen, wo sie selbst geboren wurden, sind für das lokale Ökosystem von großer Bedeutung. Im vergangenen Jahr zählte man in der Kirche rund 230 Fledermäuse.
Ein Ort voller Leben
Fledermäuse, insbesondere das Große Mausohr, ziehen die Aufmerksamkeit vieler Naturschützer auf sich, da nahezu 80 Prozent der untersuchten Kirchen im Landkreis Fledermausquartiere aufweisen. In einer umfassenden Untersuchung von 104 Kirchen wurde genau das nachgewiesen. Rund um die Rothenfelser Kirche können dank der Bemühungen von zwei ehrenamtlichen Fledermausbeauftragten, die sich um die Bestandsüberwachung und Beratung kümmern, diese Tiere geschützt und gefördert werden. Auch ein Filmteam des Bistums Würzburg war vor Ort, um das Engagement zu dokumentieren und plant weiterführende Aufnahmen im August.
Die Kirche ist nicht nur eine historische Stätte, sondern auch ein Symbol für die harmonische Koexistenz von Naturschutz und der Bewahrung kulturellen Erbes. Diese Philosophie findet auch in anderen Regionen Niederschlag, wie zum Beispiel in Brandenburg. Dort wurde die evangelische Laurentiuskirche in Rheinsberg als besonders fledermausfreundlich ausgezeichnet, da sie seit etwa 25 Jahren ein Wochenstubenquartier für das Große Mausohr beherbergt. Auch in Deutschland wird das Große Mausohr zunehmend wertgeschätzt; die Organisation „BatLife Europe“ hat es zur Fledermaus des Jahres für 2024 und 2025 gekürt.
Schutz durch Zusammenarbeit
Ein weiterer bedeutender Aspekt im Fledermausschutz ist die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Naturschützern, die in verschiedenen Regionen aktiv sind. In Orten wie Lißberg wird das Monitoring der Bestände akribisch durchgeführt, um sicherzustellen, dass diese beeindruckenden Tiere geschützt werden. Durch innovative Überwachungssysteme und regelmäßige Bestandskontrollen wird die Entwicklung der Fledermauspopulation genau verfolgt.
Die Rothenfelser Kirche und andere kleine, stark engagierte Gemeinden sind Paradebeispiele dafür, wie Naturschutz und Denkmalschutz Hand in Hand gehen können. So zeigen sie, dass jeder Beitrag, sei es auch noch so klein, einen Unterschied im Schutz unserer heimischen Tierarten machen kann. Die Plakette „Fledermäuse willkommen“, die bald an der Pfarrkirche in Rothenfels angebracht wird, ist ein starkes Zeichen für diese Initiative, die auch anderen Gemeinden als Vorbild dienen kann.
Für die Fledermäuse, aber auch für die Gesellschaft ist es wichtig, dass wir Wege finden, um den gleichzeitig wachsenden Anforderungen an urbane Räume und den Bedürfnissen der Natur gerecht zu werden. Tausende von Fledermäusen finden in unserer Region ein Zuhause – und darauf können wir stolz sein. Unterstützen wir diesen Weg gemeinsam!
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Ort | Rothenfels, Deutschland |
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