Streit um Windräder: Allgäu plant massive Expansion der Windkraft!

Streit um Windräder: Allgäu plant massive Expansion der Windkraft!

Oberallgäu, Deutschland - Im Allgäu tut sich was in Sachen Windkraft! Mit dem Ziel, die Region durch nachhaltige Energieerzeugung voranzubringen, plant der Regionale Planungsverband (RPV) den Bau neuer Windräder auf einer Fläche von 2,3 Prozent der Gesamtfläche. Doch bei den Anwohnern sorgt das Vorhaben für gemischte Gefühle – viele befürchten, dass die malerische Landschaft durch die Großanlagen beeinträchtigt wird. Deshalb hat sich der RPV nicht nur mit den Planungen befasst, sondern auch mit den Sorgen und Bedenken der Menschen, denn die öffentliche Anhörungsphase ist bereits abgeschlossen und hat einige spannende Ergebnisse hervorgebracht. Laut Allgäuer Zeitung waren insgesamt 745 Stellungnahmen mit über 1103 Unterschriften gegen die Windkraftanlagen eingegangen.

Die Geschäftsführerin des RPV, Irene Marquart, stellt klar: „Alle Einwände werden sorgfältig ausgewertet.“ Dabei wird zwischen sachlichen und nicht-sachlichen Einwänden unterschieden. So werden persönliche Bewertungen, wie etwa das Aussehen der Windräder, nicht berücksichtigt. Allerdings nehmen ernsthafte Anfragen zu rechtlichen oder sachlichen Aspekten, wie Abstandsregelungen zu Wohnhäusern oder mögliche Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung, eine wichtige Rolle ein. Marquart ist optimistisch und glaubt, dass einige Flächen aufgrund der Einwände aus dem Entwurf gestrichen werden könnten.

Öffentlichkeitsbeteiligung und rechtliche Rahmenbedingungen

Wie die Region Allgäu berichtet, wurden bei der Planung geänderte Kriterien von Bundes- und Landesbehörden herangezogen. Ein Kriterienkatalog führte zur Identifizierung von Suchräumen, die nun öffentlich zur Einsicht vorgelegt werden. Alle Interessierten hatten die Möglichkeit, Stellungnahmen bis zum 22. März 2025 abzugeben, was ein wichtiger Schritt in der Öffentlichkeitsbeteiligung darstellt.

Die Planungen sind Teil der Fortschreibung des Kapitels zur Windenergienutzung. Bei einer informellen Anhörung im November 2022 wurden über 100 Institutionen und Bürger eingeladen, ihre Ansichten zu den Suchräumen zu äußern. Das öffentliche Interesse ist groß und zeigt, wie wichtig den Menschen der eigene Lebensraum ist. Den Anwohnern ist klar: Da liegt was an!

Beitrag zum Klimaschutz

Das Wind-an-Land-Gesetz, das im Februar 2023 in Kraft trat, legt Festlegungen für Flächenbeitragswerte in den Bundesländern fest. So müssen Bayern und Baden-Württemberg bis Ende 2027 mindestens 1,1 Prozent ihrer Landesflächen für Windkraft ausweisen und bis 2032 auf 1,8 Prozent erhöhen. Dies bedeutet, dass sich die Region Allgäu in einer entscheidenden Phase befindet, um als Vorreiter in der erneuerbaren Energiegewinnung zu dienen. Ein Versäumnis könnte dazu führen, dass die regionalen Steuerungsmöglichkeiten in der Windenergie entfallen, was die örtlichen Planungen erheblich erschweren würde: „Hier sind die regionalen Verbände gefragt, Verantwortung zu übernehmen“, betont RVDI.

Im Zuge dieser Entwicklungen sind auch Mindestabstände zu Wohnbebauungen zu beachten, die zwischen 500 und 800 Metern betragen. Um eine Balance zwischen ökologischen Zielen und den Bedürfnissen der Anwohner zu finden, hat der RPV auch darauf geachtet, dass kommunale Ergänzungsflächen möglich sind, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern. Ein wichtiger Punkt, der bei der Abgrenzung der Vorranggebiete für Windenergie noch genauer beachtet werden muss.

Bald wird sich zeigen, welche Flächen letztendlich für Windkraft im Allgäu in Frage kommen. Marquart plant, bis Ende des Jahres eine Übersicht zu präsentieren. Die Erwartungen sind groß, und die Region steht vor einer neuen energetischen Herausforderung. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Menschen im Allgäu den Wind der Veränderungen willkommen heißen oder ob die Sorgen überwiegen. Klar ist: Die Windkraft wird uns alle betreffen!