Neun Soldaten in blutigen Kämpfen in Kolumbien getötet!
Guaviare, Kolumbien - Bei heftigen Kämpfen im Südosten Kolumbiens sind mindestens neun Soldaten ums Leben gekommen. Die Zusammenstöße ereigneten sich im Department Guaviare, wo mutmaßliche Rebellen angreifen. Während dieser Auseinandersetzungen wurden zudem rund zehn weitere Militärs von den bewaffneten Gruppen verschleppt. Laut Tagesspiegel werden diese gefährlichen Situationen von verschiedenen Splittergruppen der ehemaligen Guerillaorganisation Farc ausgegangen, die den Friedensvertrag von 2016 nicht akzeptiert haben und in illegale Aktivitäten wie Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt sind.
In den letzten zwei Wochen sind in Kolumbien bereits 18 Soldaten und Polizisten getötet worden. Verteidigungsminister Pedro Sánchez hat die gezielte Ermordung von Polizei- und Militärangehörigen scharf verurteilt, insbesondere wenn diese auch außerhalb ihrer Dienstzeit angegriffen werden. Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien hat seinen Ursprung im Jahr 1964, als linke Rebellen gegen das Militär und rechte Paramilitärs kämpften. Dieser Konflikt forderte letztlich rund 220.000 Todesopfer und vertrieb Millionen von Menschen aus ihren Heimatregionen.
Sicherheitslage und Friedensprozess
Der Friedensprozess, der 2016 mit der FARC-EP formalisiert wurde, führte zu einer Verbesserung der Sicherheitslage in Kolumbien. Am 22. Juni 2016 wurde ein endgültiger Waffenstillstand zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC vereinbart, und über 6.500 FARC-Kämpfer gaben bis Juni 2017 ihre Waffen ab. Doch trotz dieses Abkommens sind vor allem in den ländlichen Gebieten des Landes weiterhin bewaffnete Gruppen aktiv, wie etwa die ELN-Guerilla. Diese neigen dazu, die Machtvakuums zu füllen, die durch den Abzug der FARC entstanden sind, und sind oftmals eng mit dem Drogenhandel verbunden, was die ohnehin angespannte Sicherheitslage verschärft.
In der gesamten Geschichte des Konflikts haben nicht nur Kampfhandlungen, sondern auch selektive Morde und Entführungen zu einer humanitären Krise in Kolumbien beigetragen. Es wird geschätzt, dass zwischen 4,7 und 5,7 Millionen Menschen aufgrund des bewaffneten Konflikts vertrieben wurden. Die Drogenmafia spielt eine entscheidende Rolle in diesem Verwicklungen, da sie erheblich zur Finanzierung vieler bewaffneter Gruppen beiträgt, die vor allem mit dem Kokainhandel beschäftigt sind. Auch die Unterstützung durch internationale Partner, wie die USA, hat zur Militarisierung des Konflikts beigetragen.
Auswirkungen auf die Region
Die Auswirkungen des Konflikts in Kolumbien sind nicht nur auf das Land selbst beschränkt. Sie betreffen auch die Nachbarländer, da Guerillas und Paramilitärs oft die Grenzen missachten. So gab es immer wieder Spannungen zwischen Kolumbien und Ecuador, die durch militärische Übergriffe und Maßnahmen zur Drogenbekämpfung ausgelöst wurden. Diese Entwicklungen machen deutlich, dass der Frieden in Kolumbien auch eine Herausforderung für die gesamte Region darstellt und die internationale Gemeinschaft weiterhin gefordert ist, um eine nachhaltige Lösung zu fördern.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen des bewaffneten Konflikts in Kolumbien sind zusätzliche Details auf Wikipedia und Phaidra verfügbar.
Details | |
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Vorfall | Mord/Totschlag |
Ursache | bewaffneter Konflikt, Drogenhandel, illegaler Bergbau, Schutzgelderpressung |
Ort | Guaviare, Kolumbien |
Verletzte | 10 |
Quellen |