Vereinigtes Königreich verbietet KI-Drogen für Kinderpornografie!

Das Vereinigte Königreich plant, als erstes Land Gesetze gegen KI-generierte Kinderpornographie einzuführen, um Kinder zu schützen.
Das Vereinigte Königreich plant, als erstes Land Gesetze gegen KI-generierte Kinderpornographie einzuführen, um Kinder zu schützen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Vereinigtes Königreich - Das Vereinigte Königreich plant, als erstes Land weltweit strenge Gesetze gegen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Erstellung von sexualisierten Bildern von Kindern einzuführen. Diese Gesetzesinitiative zielt darauf ab, den Besitz, die Erstellung und die Verbreitung von KI-Tools, die zur Erzeugung solcher Inhalte verwendet werden, zu kriminalisieren. Innenministerin Yvette Cooper beschreibt die zunehmende Nutzung dieser Technologien als besorgniserregendes Phänomen. Diese neuen Regelungen stellen einen ersten Schritt dar, um Kinder im Internet besser zu schützen, und sollen zudem eine Reaktion auf die Bedenken der Internet Watch Foundation (IWF) sein, die auf eine alarmierende Zunahme von KI-generierten Missbrauchsbildern hinweist.

Die neuen Gesetze sehen vor, dass der Besitz, die Erstellung oder Verbreitung solcher KI-Tools mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft wird. Auch die Verwendung von KI, um sexuelle „Pädophilen-Handbücher“ zu erstellen, die Anleitungen zum Missbrauch von Kindern enthalten, wird strafbar sein. Hierbei drohen bis zu drei Jahre Haft. Websites, die Inhalte für Pädophile bereitstellen oder Anleitungen zum Grooming bieten, können sogar mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden. Cooper unterstreicht, dass der Online-Missbrauch von Kindern ansteigt und dass KI diesem Trend Vorschub leistet.

Erhöhung von Online-Missbrauch

Die IWF hat in ihrem Bericht betont, dass die Anzahl der identifizierten KI-generierten Bilder von sexuellem Missbrauch in erschreckendem Maße zunimmt. So wurden innerhalb eines Monats im Jahr 2024 auf einer Dark-Web-Seite mehr als 3.500 solcher Bilder identifiziert. Ein Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr verdeutlicht das wachsendes Problem. Darüber hinaus hat die National Crime Agency (NCA) gemeldet, dass monatlich rund 800 Festnahmen im Zusammenhang mit Bedrohungen des Kindesmissbrauchs erfolgen.

Die britische Regierung plant die Einführung einer Reihe von Gesetzen, die als Teil des bevorstehenden Crime and Policing Bill in Kraft treten sollen. Laut dem Innenministerium sind diese neuen Regelungen notwendig, um die Nutzung von KI zur Erstellung von Kinderpornografie (CSAM) eindämmen zu können. Auch die Border Force-Beamten werden künftig befugt sein, digitale Geräte von Personen zu durchsuchen, die verdächtigt werden, CSAM mitzuführen, was bei schwerem Inhalt bis zu drei Jahre Haft nach sich ziehen kann.

Digitaler Kinderschutz und die Rolle von KI

Die Gefahren, die von KI für Kinder und Jugendliche im Internet ausgehen, wachsen. Generative KI erschwert die Unterscheidung zwischen echtem und manipuliertem Material. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die sexuelle Ausbeutung, sondern birgt auch Risiken wie Mobbing und Extremismus. Dies wurde in einem Jahresbericht von jugendschutz.net deutlich, der die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Stärkung des digitalen Kinderschutzes unterstreicht.

Die IWF fordert zusätzliche Maßnahmen wie ein Verbot von „nudifying“ Apps, die sexualisierte Bilder von echten Kindern und Erwachsenen erzeugen. Hierbei wird darauf hingewiesen, dass viele der erkkannten Fälle von KI-generiertem CSAM so realistisch waren, dass sie mit echtem Missbrauch verwechselt wurden. Der Schutz von Kindern im digitalen Raum wird auch von verschiedenen politischen Akteuren gefordert, die eine bessere Altersverifikation und eine nachhaltige Bekämpfung sexualisierter Gewalt im Netz anmahnen.

Die britischen Gesetzgeber stehen vor herausfordernden Aufgaben, um wirksame Strategien zur Bekämpfung dieser Entwicklungen zu schaffen und die digitale Teilhabe von Kindern sicherer zu gestalten.

Für weiterführende Informationen zu den Gesetzesänderungen besuchen Sie Al Jazeera, Research Snipers und BMFSFJ.

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Ort Vereinigtes Königreich
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