Konklave startet: Wer wird der nächste Papst im Vatikan?

Sixtinische Kapelle, Rom, Italien - Am 6. Mai 2025 beginnt im Vatikan ein neues Konklave zur Wahl eines neuen Papstes. In dieser entscheidenden Phase haben sich 124 wahlberechtigte Kardinäle in Rom versammelt, während zwei ihrer Kollegen aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen können. Das Konklave verpflichtet die Kardinäle, sich abzuschotten, um einen Nachfolger für den Heiligen Stuhl zu wählen. Der Begriff „Konklave“ hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet „mit dem Schlüssel“. Historisch betrachtet wurden Kardinäle während der Papstwahl im 12. Jahrhundert buchstäblich eingeschlossen, um Druck auf sie auszuüben und sie zur Wahl zu zwingen, was zu einem Verfahren führte, das als Isolation während des Wahlprozesses bekannt wurde. Diese Praxis wurde nach der langen und problematischen Wahl von Viterbo zwischen 1268 und 1271 etabliert, als äußere Einflüsse und Politikeingriffe vermieden werden sollten.

Das Konklave findet wie gewohnt in der Sixtinischen Kapelle statt, wo die Wahlgänge unter strengen, jahrhundertealten Regeln ablaufen. Die erste Papstwahl in dieser Kapelle wurde 1492 abgehalten, und seither ist der Ort zum festen Bestandteil des Wahlverfahrens geworden. Die wirtschaftlichen und hygienischen Bedingungen während der Wahl waren schon immer prekär. Manchmal wurden die Kardinäle in einem Zustand der Isolation gehalten, um ihre Entscheidungen von äußeren Einflüssen frei zu halten. Der kürzeste Wahlprozess dauerte lediglich wenige Stunden und führte zur Wahl von Julius II. am 31. Oktober 1503, während die längste Wahl, die von 1268 bis 1271 dauerte, durch erheblichen Druck vonseiten der Stadt Viterbo gekennzeichnet war.

Geschichte und Traditionen des Konklaves

Das Konklave wird von verschiedenen beständigen und festgelegten Praktiken bestimmt, die seit Jahrhunderten Teil des Wahlprozesses sind. Im 12. Jahrhundert wurde die Zweidrittelmehrheit für die Wahl eingeführt, um Konflikte zu vermeiden. Diese Regelung stellte sicher, dass keiner der Kandidaten durch eine unzureichende Mehrheit als Papst gewählt werden konnte. Darüber hinaus wurde die geheime Stimmabgabe 1621 von Gregor XV. eingeführt, was zu einem noch geheimnisvolleren und reservederen Wahlverfahren führte. Der neue Papst wird traditionell gefragt, ob er die Wahl annimmt, und welchen Namen er als Papst annehmen möchte.

Zudem wurde im 19. Jahrhundert das Rauchsignal-System eingeführt, um der Öffentlichkeit das Wahlergebnis mitzuteilen. Weißer Rauch signalisiert die Wahl eines neuen Papstes, während schwarzer Rauch anzeigt, dass es keine Einigung gab. Diese Praxis, die die Transparenz des Wahlprozesses fördern soll, ist zu einem wichtigen Symbol der Papstwahl geworden.

Wahlberechtigte und Auswahlverfahren

Wahlberechtigt sind alle Kardinäle unter 80 Jahren, die am Tag vor der Sedisvakanz nicht älter als 80 Jahre sind. In der Regel ist die Anzahl der wahlberechtigten Kardinäle auf 120 begrenzt, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern. Jeder unverheiratete getaufte Mann, der der römisch-katholischen Kirche angehört, kann zum Papst gewählt werden, sofern er nicht als Häretiker oder Schismatiker gilt.

Die letzte umfassende Regelung zur Papstwahl wurde 2013 von Benedikt XVI. erlassen, und die Wahl muss nach festgelegtem Verfahren mit einer Zweidrittelmehrheit erfolgen. Falls die Wahlgänge aufeinanderfolgend ergebnislos sind, können die Kardinäle eine Stichwahl zwischen den führenden Kandidaten durchführen.

Die Wahl eines neuen Papstes ist ein bedeutendes Ereignis in der römisch-katholischen Kirche und wird weltweit mit Interesse beobachtet. Egal wie die anstehende Wahl an diesem Mittwoch verläuft, sie wird einmal mehr in die lange Geschichte der Papstwahlen einfließen. So gibt es auch Platz für Spekulationen und Hoffnungen bezüglich des künftigen Heiligen Vaters, der die Richtung der katholischen Kirche in den kommenden Jahren maßgeblich beeinflussen könnte.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Sixtinische Kapelle, Rom, Italien
Quellen