Erfurt in Aufruhr: Alte Bäckerei wird Tattoo-Tempel!

Erfurt trauert um die Bäckerei Roth, jetzt eröffnet ein Tattoo-Studio. Diskussion über Verlust und lokale Unterstützung.

Erfurt trauert um die Bäckerei Roth, jetzt eröffnet ein Tattoo-Studio. Diskussion über Verlust und lokale Unterstützung.
Erfurt trauert um die Bäckerei Roth, jetzt eröffnet ein Tattoo-Studio. Diskussion über Verlust und lokale Unterstützung.

Erfurt in Aufruhr: Alte Bäckerei wird Tattoo-Tempel!

In der Erfurter Magdeburger Allee ist ein neuer Tattoo-Laden eröffnet worden, der für ordentlich Gesprächsstoff sorgt. Der Facebook-Beitrag zur Eröffnung hat eine Welle an Reaktionen ausgelöst, in der nicht nur Freude, sondern vor allem auch Enttäuschung und Traurigkeit über den Verlust der legendären Bäckerei Roth zum Ausdruck kamen. Diese hatte über Jahrzehnte hinweg, bis zur Schließung im letzten Jahr, für viele Menschen einen besonderen Platz in ihren Herzen eingenommen. Die Bäckerei, bekannt für ihre hervorragenden Backwaren wie Roggenmischbrot und Kartoffelbrot, war ein beliebter Anlaufpunkt für Einheimische und hatten viele treue Kunden

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Alexander Garn, der eine neue Ära im nunmehr ehemaligen Bäckerei-Lokal einläutet, ist ein gebürtiger Erfurter und entschloss sich, hier sein Tattoo-Studio zu eröffnen. Der junge Tätowierer, der seit sechs Jahren im Geschäft ist, zeigt sich optimistisch. Er glaubt an die Chance, eine neue Tradition innerhalb der Gemeinschaft zu schaffen, die das Handwerk der Tätowierung wertschätzt. „Es war an der Zeit, etwas Neues zu schaffen“, sagt Garn, der mit Leidenschaft und Kreativität an seine neue Herausforderung herangeht. Für manche könnte das jedoch schwer nachzuvollziehen sein, ist die Bäckerei Roth doch für ihre Geschichten und köstlichen Brötchen geschätzt worden. So äußerte auch die Optikerin Franziska aus der Marstallstraße ihre Bedenken über die Reaktionen der Bürger. Sie kritisierte, dass viele sich über den Verlust beschweren, während gleichzeitig die Unterstützung für den lokalen Einzelhandel nicht ausreichend sei.

Wechsel der Traditionen

Die Bäckerei Roth, ehemals eine Institution in Erfurt, fiel nicht nur durch ihre Produkte auf, sondern auch durch ihre Tradition. Viele Kunden erinnerten sich nostalgisch an ihre Lieblingsartikel, die von der Brotvielfalt bis hin zu kleinen Brötchen reichten. Die Roggenmehrkornbrötchen genieße bis heute eine sehr gute Bewertung bei den Einheimischen, was die tief verwurzelte Liebe zu dieser Bäckerei verdeutlicht. Bis zur Schließung haben die Kunden die Ausrichtung der Bäckerei stets geschätzt und unglaublich viele gute Rezensionen zu den Backwaren abgegeben.

Die Eröffnung des neuen Tattoo-Studios könnte nun als Startschuss für eine neue kulturelle Dimension in diesem Teil der Stadt gewertet werden. Vor allem für jüngere Generationen könnte es eine spannende Abwechslung sein, da das Interesse an Tattoos in den letzten Jahren zugenommen hat. Ini­tiativen, die auch kreativen Handwerkern die Möglichkeit bieten, sich zu etablieren, finden immer mehr Anklang, sodass die Erfurter auf ein neues, kreatives Angebot zugreifen können.

Unterstützung des lokalen Handels

Die kritischen Stimmen, wie die von Franziska, zeigen, dass es wichtig ist, den Fokus nicht nur auf neue Geschäfte zu legen, sondern auch die Vergangenheit zu würdigen und den lokalen Einzelhandel aktiv zu unterstützen. „Es sind die kleinen Geschäfte, die das Herz einer Stadt ausmachen“, so weist sie auf die Verantwortung der Bürger hin. Dabei gibt sie zu bedenken, dass viele ihrer Kunden nicht einmal aus Erfurt kommen, was die Herausforderung verdeutlicht, den heimischen Markt zu stärken.

Ob der Besuch im neuen Tattoo-Studio einen ähnlich hohen Stellenwert erzielen kann wie der Gang zur ehemals beliebten Bäckerei bleibt abzuwarten. Für viele Erfurter ist es ein großer Schritt, den man im Auge behalten sollte. Eines ist sicher: Der Spirit und die Gemeinschaft der Erfurt-Bewohner wird den Wandel begleiten müssen, um die Vielfalt und Lebendigkeit in den Straßen zu erhalten.