Zukunft des Waldherrhauses ungewiss: Bürgermeister appelliert an Gemeinderat

Das Waldherrhaus in Feldafing bleibt ungenutzt; der Bürgermeister plant eine Diskussion zur Sanierung im Gemeinderat 2026.
Das Waldherrhaus in Feldafing bleibt ungenutzt; der Bürgermeister plant eine Diskussion zur Sanierung im Gemeinderat 2026. (Symbolbild/NAGW)

Zukunft des Waldherrhauses ungewiss: Bürgermeister appelliert an Gemeinderat

Feldafing, Deutschland - In Feldafing gibt es Bewegung rund um das leerstehende Waldherrhaus. Bürgermeister Bernhard Sontheim hat festgestellt, dass das Gebäude, welches sich in einer zentralen Lage befindet, in einem deplorablen Zustand ist und dringend einer Sanierung bedarf. Aktuell hat die Gemeinde jedoch weder personelle noch finanzielle Kapazitäten, um dem Problem zu begegnen. Nachdem der letzte Mieter vor etwa vier Wochen ausgezogen ist, ist nun nur eine Ein-Zimmer-Wohnung als Obdachlosenunterkunft verfügbar. Die Gemeinde sieht sich rechtlich dazu verpflichtet, Obdachlosen Unterkunft zu bieten, und plant, diese Verantwortung im Alten Rathaus bis spätestens Herbst 2025 zu erfüllen, auch wenn dies noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, wie Merkur berichtet.

Die Situation um das Waldherrhaus wird nicht einfacher, da der Gemeinderat bereits im Jahr 2022 beschlossen hat, keine neuen Mietverträge für die freigewordenen Wohnungen im Waldherrhaus auszugeben. Während die Diskussion um die Zukunft des Hauses stillsteht, äußerte Sontheim, dass der nächste Gemeinderat, dessen Wahl im März 2026 ansteht, über eine mögliche Sanierung oder Neubau nachdenken sollte. Der Bürgermeister hat zudem klargestellt, dass die städtebauliche Gestaltung bei einem Neubau beachtet werden müsse und bat den Gemeinderat darum, keine zusätzlichen Arbeiten in der Sache zu verursachen.

Zukunftsperspektiven

Aktuell stehen verschiedene Ideen im Raum. Matthias Schremser von der CSU brachte ein Einheimischenmodell für Familien ins Spiel, doch Sontheim wies darauf hin, dass dies rechtliche Hürden mit sich bringen könnte. Stattdessen äußerte er die Möglichkeit von genossenschaftlichem Wohnbau, was ihm zumindest für die Zukunft als ein gangbarer Weg erscheint. Dr. Michael Keltsch (AUF) regte an, die Thematik in einer Klausurtagung ausführlicher zu erörtern.

Feldafing ist nicht allein mit den Herausforderungen des Wohnraummangels konfrontiert. In Deutschland ist die Wohnungsnot eine drängende soziale Frage, wie auch die Veranstaltung der Bundesstiftung Bauakademie am 13. Februar 2025 unter dem Motto „Mit der Bauwende gegen Wohnungslosigkeit“ unterstrich. Hier diskutierten Experten über verschiedene Lösungsansätze, die auch in der Region potenziell Anwendung finden könnten. Unter den diskutierten Themen war auch die Notwendigkeit, vorhandene Immobilien sinnvoll zu nutzen, statt immer neue Gebäude zu errichten, was einen positiven Beitrag zur Lösung des Problems leisten könnte (Entwicklungsstadt).

Auf den Punkt gebracht: Das Waldherrhaus ist angelangt in einer prekären Situation, die durch fehlende Mittel und Ressourcen erschwert wird. Die Ideen aus dem Gemeinderat sind vielversprechend, bedürfen aber einer vertieften Diskussion, um die Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigen zu können. Dort, wo viele Probleme aufeinandertreffen, ist es wichtig, den Mut zu haben, neue Wege zu gehen und innovative Konzepte in Betracht zu ziehen. Bleibt abzuwarten, welche Entscheidung der Gemeinderat im kommenden Jahr trifft und wie sich die Lage im Waldherrhaus entwickeln wird.

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OrtFeldafing, Deutschland
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