Trockene Zeiten: Fränkische Kirschernte in Gefahr – Regen wird dringend benötigt!

Franken leidet unter Trockenheit, die Kirschbauern zwingt, ihre Bäume zu bewässern. Experten warnen vor Ertragsverlusten.
Franken leidet unter Trockenheit, die Kirschbauern zwingt, ihre Bäume zu bewässern. Experten warnen vor Ertragsverlusten. (Symbolbild/NAG)

Fränkische Schweiz, Deutschland - Die anhaltende Trockenheit in diesem Jahr stellt die fränkischen Kirschbauern vor große Herausforderungen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass die Wochen ohne nennenswerten Regen zu geringeren Erträgen führen und besonders kleinere Kirschen produzieren, die auf dem Markt weniger wert sind. Jonas Maußner, der Chef des Obst-Informationszentrums Fränkische Schweiz, nennt Wasser für das Wachstum bis Mitte Juni als entscheidend. Viele Landwirte sind gezwungen, ihre Kirschbäume manuell zu bewässern, um die drohenden Ernteverluste zu verhindern.

Die fehlende Niederschlagsmenge könnte nicht nur dazu führen, dass die Früchte kleiner bleiben, sondern auch, dass es zu einem Abwurf von Früchten kommt, was die Erntemenge weiter verringert. Trotz der ungünstigen Witterungsbedingungen war 2024 von Frostschäden und Schädlingen wenig betroffen, was einen schwankenden Faktor in der ansonsten witterungsanfälligen Kirschernte darstellt.

Bedeutung der Bewässerung

Die Bewässerung wird für die Kirschbauern in Franken zunehmend wichtiger. Obst und Wein erklärt, dass eine optimale Bewässerungsstrategie den Wachstumsstopp der Triebe und den Einfluss von schlechten Witterungsbedingungen minimieren kann. Besonders die Kombination von Bewässerung mit Fertigation, also der Düngung über das Bewässerungssystem, kann in kritischen Zeiten entscheidend sein. Innovative Techniken, wie die computergesteuerte Bewässerung und die Nutzung von Ablaufwasser von Hallendächern, tragen zur Effizienz bei.

Unterkronenberegnungen können zudem helfen, Frostschäden zu vermeiden, da sie die Bodenbedingungen verbessern. Dennoch gibt es kein allgemeingültiges Rezept für die perfekte Bewässerung, da viele regionale Gegebenheiten und klimatische Faktoren berücksichtigt werden müssen.

Anbaumengen und Marktbedingungen

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland etwa 7.200 Hektar mit Kirschen bewirtschaftet, was 16% der gesamten Baumobstfläche ausmacht. Landwirtschaft.de nennt die größten Anbaugebiete: Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bayern und Thüringen, wobei eine Erntemenge von circa 38.000 Tonnen für Süß- und Sauerkirschen erwartet wird. Die Hauptsorte ist die Süßkirsche, von denen etwa 5.700 Hektar angebaut werden, während Sauerkirschen auf ungefähr 1.500 Hektar gedeihen.

Die unklare Preisentwicklung für Kirschen im Sommer hängt stark von der internationalen Marktlage ab. Viele Kirschen werden aus der Türkei importiert, was den Wettbewerb auf dem deutschen Markt intensiviert. Dies stellt die fränkischen Kirschbauern vor weitere Herausforderungen, da Qualität und Größe der Früchte entscheidend für den Verkaufspreis sind.

Kirschen haben eine kurze Haltbarkeit und werden überwiegend als Frischware verkauft. Die Ernte erfolgt meist manuell, wobei die frühen Sorten Ende Mai und die späteren Sorten im August reif sind. Belastungen durch Schädlinge und Witterungseinflüsse machen den Kirschenanbau anspruchsvoll, weshalb effektive Strategien zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten unerlässlich sind.

Details
Ort Fränkische Schweiz, Deutschland
Quellen