1&1 Netz-Ausbau: 1.000 Funkstandorte bis 2024 – Der große Sprung!

Berlin, Deutschland - 1&1, Deutschlands vierter Mobilfunk-Netzbetreiber, hat bedeutende Fortschritte beim Ausbau seines Mobilfunknetzes gemacht. Bis Ende März 2024 sollen insgesamt 1.000 aktive Funkstandorte in Betrieb genommen werden. Dies stellt einen markanten Anstieg dar, zumal im Jahr 2022 lediglich 400 Standorte aktiv waren. Dennoch hat das Unternehmen Schwierigkeiten, die Vorgaben der Bundesnetzagentur zu erfüllen, die einen bunten Zeitplan verlangte und 1&1 anordnete, bereits bis Ende 2022 1.000 aktive Sendestandorte zu realisieren, was nicht gelang, was zu einem Bußgeldverfahren führte, wie zvw.de berichtet.
Aktuell hat 1&1 bereits 741 aktive Antennenstandorte, die über Glasfaseranschlüsse verfügen. An insgesamt 1.249 Standorten ist die Technik installiert, jedoch fehlen bei über 500 altersbedingte Glasfaseranschlüsse, was den vollständigen Netzaufbau einschränkt, so chip.de.
Herausforderungen beim Netzausbau
Die Herausforderungen für 1&1 sind zahlreich. Was den 5G-Ausbau angeht, so verfügt das Unternehmen derzeit nur über die Non-Standalone-Variante (5G NSA). In Bezug auf Frequenzen kann 1&1 auf das LTE-Band 7 bei 2,6 GHz und Band N78 mit insgesamt 50 MHz zurückgreifen, während die hochfrequenten Bänder zwischen 700 und 900 MHz fehlen. Um die nötigen Kapazitäten zu erreichen, benötigt 1&1 Roaming-Partner. Bestandskunden nutzen derzeit das Netz von O2, während Neukunden mit Vodafone verbunden werden. Die Migration der 12 Millionen Bestandskunden ins eigene Netz soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein, nachdem sie im Mai 2024 aufgrund technischer Probleme vorübergehend ausgesetzt wurde.
Darüber hinaus stehen noch viele Antennenstandorte in der Entwicklung. Manche Projekte erfordern bis zu einem Glasfaseranschluss und einige befinden sich noch im Bau, haben jedoch lediglich Mietverträge ohne tatsächlichen Baubeginn. 1&1-Mobilfunkchef Michael Martin zeigt sich optimistisch, dass die Firma die vorgegebenen 50-Prozent-Vorgaben der Bundesnetzagentur erreichen wird, auch wenn die ursprünglichen Pläne schneller umgesetzt werden sollten. Aktuell sind 5.000 Antennenstandorte in Planung.
Netzqualität und Verfügbarkeit
Aktuelle Messungen belegen, dass das 1&1-Netz in Großstädten wie Berlin, Frankfurt und Leipzig eine gewisse Präsenz hat. Die maximal möglichen Downloadgeschwindigkeiten liegen bei 310 MBit/s, während Uploadgeschwindigkeiten bis zu 57 MBit/s erreichen. 90 Prozent der Messungen erreichen dabei Downloadgeschwindigkeiten von über 100 MBit/s. Trotz dieser positiven Zahlen weist das Netz allerdings einige Schwächen auf, vor allem beim Datentransfer und Webabrufen in den Städten Leipzig und Berlin.
Die Erfolgsquote für Downloads in Berlin liegt bei 93,4 Prozent und in Leipzig bei 82,4 Prozent. Die Zuverlässigkeit beim Webabruf in Leipzig wurde mit 96,9 Prozent gemessen. Telefonate sowie WhatsApp-Calls funktionieren ohne größere Probleme, auch wenn die Sprachqualität gelegentlich beeinträchtigt wird. Livestreams von YouTube zeigen jedoch eine Erfolgsquote von über 99 Prozent, was auf eine solide Leistung bei Streaming-Diensten hinweist.
Mit diesen Entwicklungen bleibt 1&1 weiterhin ein wichtiger Spieler im Mobilfunkmarkt. Gemäß der vom Bund, Ländern und Kommunen verabschiedeten Gigabitstrategie wird bis 2030 eine flächendeckende Verfügbarkeit des 5G-Mobilfunkstandards angestrebt, was 1&1 in seinen Ausbauplanungen im Auge behalten muss, um mit den etablierten Anbietern wie O2 Telefónica, die über rund 28.000 Standorte verfügen, mithalten zu können. Die Bundesregierung plant zudem bis Ende 2025 eine Verdopplung der Glasfaseranschlüsse, um den Mobilfunkausbau weiter voranzutreiben, wie auf deutschland-spricht-ueber-5g.de betont wird.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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