Kliniken in Uckermark: Insolvenz abgewendet – Zukunft gesichert!
Angermünde, Deutschland - Die drohende Insolvenz der Krankenhäuser in Angermünde und Prenzlau, Teil des Medizinisch-Sozialen Zentrums Uckermark (MSZ), konnte abgewendet werden. Ein Prüf-Gutachten einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei hatte zuvor eine Überschuldung von 2,8 Millionen Euro festgestellt. In einem gemeinsamen Pressebericht gaben die Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) und der Landkreis Uckermark bekannt, dass sie Maßnahmen ergriffen haben, um die Insolvenz des MSZ zu verhindern. Diese Entscheidung sichert den Fortbestand der beiden Krankenhausstandorte, die für die medizinische Versorgung in der Region von zentraler Bedeutung sind. Die GLG wird von den Landkreisen Barnim und Uckermark sowie der Stadt Eberswalde getragen. Dies wurde am 11. April 2025 bekannt gegeben, als Landkreisvertreter in einer Stillen Sitzung die Ernsthaftigkeit der Situation erörtern.
Um die finanzielle Notlage zu bewältigen, hat der Landkreis Uckermark für die Jahre 2025 und 2026 insgesamt vier Millionen Euro Unterstützung zugesichert. Zunächst werden sofort zwei Millionen Euro bereitgestellt, während die verbleibenden zwei Millionen Euro verbindlich zugesagt werden. Diese finanziellen Mittel sind darauf ausgerichtet, die medizinische Versorgung in den Kliniken Prenzlau und Angermünde langfristig zu sichern, wie Landrätin Karina Dörk (CDU) erklärte. Die Gesellschafter des MSZ gaben zudem bekannt, dass ein externes Gutachten in Auftrag gegeben wird, um eine medizinische Bedarfsanalyse sowie eine medizinrechtliche und wirtschaftliche Bewertung durchzuführen.
Neustrukturierung der Klinikstandorte
In den Rahmen dieser Maßnahmen fällt auch die geplante Neustrukturierung weiterer Klinikstandorte in der Region. Das Krankenhaus in Hennigsdorf wird teilweise geschlossen, während der Standort in Oranienburg ausgebaut werden soll. Dort ist eine Neugestaltung zu einem 500-Betten-Haus samt Parkhaus für mehr als 350 Millionen Euro vorgesehen. Die Entscheidung zur Schließung des Hennigsdorfer Krankenhauses basiert auf der aktuellen Krankenhausreform der Bundesregierung, die eine Konzentration der Ressourcen auf größere, leistungsstärkere Standorte verlangt. Das Hennigsdorfer Krankenhaus soll in den nächsten fünf bis sieben Jahren geschlossen werden, bleibt jedoch für die Grundversorgung und den Betrieb eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) weiterhin bestehen.
Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen die Gesundheitsversorgung in ländlichen Räumen konfrontiert ist. In vielen Regionen, einschließlich der Uckermark, ist die medizinische und pflegerische Versorgung ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge. Gerade in ländlichen Gebieten sind Gesundheitsversorgungseinrichtungen oft rar gesät, was insbesondere für ältere Menschen problematisch ist, die häufig auf wohnortnahe medizinische Dienstleistungen angewiesen sind. Innovative Versorgungsmodelle, wie Kooperationen zwischen Haus- und Fachärzten sowie den Einsatz von Telemedizin, sind wichtige Ansätze, um die Erreichbarkeit und Qualität der Versorgung zu verbessern, wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt.
Ausblick auf die zukünftige Gesundheitsversorgung
Die Sorgfaltspflicht der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen darf nicht unterschätzt werden. Eine schlechte medizinische Infrastruktur kann nicht nur die Lebensqualität der Bürger beeinträchtigen, sondern auch zu einem Rückgang der Bevölkerung in diesen Gebieten führen. Der Landkreis Uckermark und die GLG stehen deshalb vor der Aufgabe, ihre Planung mit den Bedürfnissen der Bevölkerung zu verknüpfen. Es ist entscheidend, dass die Planung der medizinischen Versorgung in die allgemeine Daseinsvorsorge integriert wird, um eine nachhaltige Gesundheitsversorgung für die Zukunft zu gewährleisten.
Insgesamt begegnet der Landkreis Uckermark der Herausforderung, die medizinische Versorgung zu sichern und gleichzeitig die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern. Die Kooperationsbereitschaft zwischen den verschiedenen Gebietskörperschaften zeigt, dass ein gemeinschaftlicher Ansatz notwendig ist, um die Versorgungsstrukturen effektiv zu gestalten und auf die sich verändernden Bedürfnisse der Bevölkerung in ländlichen Regionen zu reagieren. Diese wichtigen Schritte könnten nicht nur die Zukunft der Kliniken in Angermünde und Prenzlau sichern, sondern auch eine Vorbildfunktion für andere ländliche Regionen im Land darstellen.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ort | Angermünde, Deutschland |
Schaden in € | 2800000 |
Quellen |