Berlin unter Druck: Organisierte Kriminalität bleibt akut gefährlich!
Fasanenstraße, 10719 Berlin, Deutschland - Das heute präsentierte Lagebild der Organisierten Kriminalität (OK) für das Jahr 2023 in Berlin zeigt signifikante Entwicklungen im Bereich der internationalen und strukturierten Kriminalität. Laut der Senatsverwaltung für Inneres und Sport wurden insgesamt 66 Ermittlungskomplexe und 485 Tatverdächtige in Verbindung mit Organisierter Kriminalität erfasst, was im Vergleich zu 2022 einen leichten Rückgang darstellt: Damals waren es 69 Ermittlungskomplexe und 501 Verdächtige. Trotz dieses Rückgangs bleibt das Gefährdungspotenzial durch diese Gruppen unvermindert hoch.
Die kriminellen Aktivitäten führten zu einem finanziellen Schaden von 57,1 Millionen Euro. Ein besonders aufsehenerregender Fall war der bandenmäßige Einbruch in eine Tresoranlage in der Fasanenstraße, der mit 45,5 Millionen Euro in die Statistik einging. In der Mehrheit der Ermittlungskomplexe, nämlich fast 90 Prozent, wurden Finanzermittlungen durchgeführt, durch die die Behörden Vermögenswerte in Höhe von knapp zehn Millionen Euro vorläufig sicherstellen konnten.
Hauptakteure und Schwerpunkte der Kriminalität
Die Hauptbetätigungsfelder der OK-Gruppierungen sind weiterhin der Rauschgifthandel und -schmuggel, der in 21 Ermittlungskomplexen verankert ist, sowie die Eigentumskriminalität, die 19 Komplexe umfasst. Insbesondere die Clankriminalität, die Russisch-Eurasische Organisierte Kriminalität (REOK), Rockerkriminalität sowie die internationale Kfz-Verschiebung bleiben die Schwerpunkte der Bekämpfung. In 22 der 66 Ermittlungskomplexe wurden außerdem Gewalt oder andere einschüchternde Mittel eingesetzt.
Ein weiteres alarmierendes Phänomen ist die so genannte „Schwere strukturelle Kriminalität“ (SsK), die erstmals im Lagebild im Jahr 2022 aufgeführt wurde. Diese Form der Kriminalität stellt eine zunehmende Bedrohung dar, die auf die Schwere und das Ausmaß der begangenen Straftaten hinweist. Der Jahresbericht wird ergänzt durch ein anschauliches Fallbeispiel zu dieser Art der Kriminalität.
Internationale Verbindungen und moderne Kommunikation
Die Organisierte Kriminalität in Berlin hat nach wie vor einen starken internationalen Bezug. In zwei Dritteln der Fälle bestanden Verbindungen zum Ausland. Besonders auffällig ist der Missbrauch von kryptierter Kommunikation, wobei fast die Hälfte aller Komplexe beim Rauschgifthandel und -schmuggel auf der Nutzung von EncroChat basieren. Dieses Kommunikationsmittel wird intensiv von international agierenden Straftätern für die Planung und Ausführung von schweren Straftaten verwendet.
Die Erkenntnisse zum Thema Organisierte Kriminalität spiegeln nicht nur die lokale Lage wider, sondern zeigen auch die Aktions- und Kommunikationsstrukturen, die diese kriminellen Netzwerke nutzen. Das Bundeskriminalamt bekräftigt, dass die OK durch programmierte, arbeitsteilige und langanhaltende Begehungen von Straftaten geprägt ist, häufig unter Einsatz von Gewalt oder anderen Mitteln zur Einschüchterung. Diese kriminellen Aktivitäten umfassen nicht nur Rauschgifthandel und Eigentumskriminalität, sondern auch illegale Strukturen im Wirtschaftsleben.
Das ausführliche Lagebild zur Organisierten Kriminalität in Berlin 2023 steht zur Verfügung und kann im Internet heruntergeladen werden. Die fortwährenden Herausforderungen und Strukturen der OK erfordern eine stetige Beobachtung und Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden.
Für weitere Informationen siehe auch die Berichte von Berlin.de und BKA.de.
Details | |
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Vorfall | Organisierte Kriminalität, Einbruch |
Ort | Fasanenstraße, 10719 Berlin, Deutschland |
Schaden in € | 57100000 |
Quellen |