Berliner Einkaufsstraße leidet: Zu wenig Toiletten und viel Leerstand!

In einer Umfrage zur Attraktivität Berlins vermissen über 50% der Befragten öffentliche Toiletten und fordern Verbesserungen.
In einer Umfrage zur Attraktivität Berlins vermissen über 50% der Befragten öffentliche Toiletten und fordern Verbesserungen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Berlin, Deutschland - Eine aktuelle Umfrage hat aufgezeigt, dass die Attraktivität der zentralen Berliner Einkaufszonen stark durch Leerstand und unzureichende öffentliche Toiletteneinrichtungen beeinträchtigt ist. Dies betrifft insbesondere beliebte Orte wie den Hackeschen Markt, die City West und die Schlossstraße in Steglitz. Über 50 Prozent der befragten Passanten vermissen in diesen Gegenden mehr öffentliche Toiletten, besonders rund um die Hackeschen Höfe, wie Merkuer berichtet.

Rund 40 Prozent der Teilnehmer fordern zudem eine Ausweitung der Fußgängerzonen sowie eine grünere Gestaltung des Innenstadtraums. Die Meinungen über den Ausbau der Nahverkehrsanbindungen gehen jedoch auseinander: Während über ein Drittel der Befragten eine Beschränkung des Autoverkehrs als überflüssig erachtet, empfindet ein Viertel dies als notwendig. Im bundesweiten Vergleich erhält die Berliner Innenstadt nur eine durchschnittliche Bewertung von 2,3, während der bundesweite Durchschnitt bei 2,5 liegt.

Öffentliche Toiletten in Berlin

Um den Bedarf an öffentlichen Toiletten sichtbar zu machen, hat Mark Kellermann eine interaktive Visualisierung der Standorte in Berlin erstellt. Diese Anwendung ermöglicht es den Nutzern, nach Barrierefreiheit und Benutzungskosten zu filtern. Bei einer ausreichenden Zoomstufe wird der „Einzugsbereich“ jeder Toilette angezeigt, was die Erreichbarkeit innerhalb von 500 Metern verdeutlicht. Die Anwendung wurde erstmals am 18. Dezember 2019 erstellt und zuletzt am 25. Februar 2025 aktualisiert. Sie ist unter daten.berlin.de verfügbar.

Verkehrsplanung für eine lebenswerte Stadt

Die Verbesserung der Infrastruktur geht über die Bereitstellung öffentlicher Toiletten hinaus. Am 2. März 2021 entschied der Berliner Senat über den StEP MoVe, einen strategischen Handlungsrahmen für Verkehr bis 2030. Ziel ist es, den Anstieg des Kfz-Verkehrs zu bremsen und den Anteil des Umweltverbundes – also Fuß- und Radverkehr sowie Busse und Bahnen – von 74 Prozent auf 82 Prozent zu erhöhen.

Im Rahmen dieser Ziele plant Berlin eine engagierte Umsetzung einer klimafreundlichen Mobilität. Dazu gehört auch die Schaffung von Zero Emission Zones, in die nur Fahrzeuge mit umweltfreundlichen Antrieben einreisen dürfen. Bei der Umsetzung orientiert sich die Stadt an Beispielen anderer europäischer Länder, um die Lebensqualität weiter zu steigern. Diese Entwicklungen sollen die Innenstadt insgesamt attraktiver machen und die Bedürfnisse der Stadtbesucher besser berücksichtigen, wie die aktuelle Umfrage eindrucksvoll zeigt. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Webseite von berlin.de.

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Ort Berlin, Deutschland
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