Achtung, aggressive Wölfe: Hundehalter in Niedersachsen aufgepasst!

Achtung, aggressive Wölfe: Hundehalter in Niedersachsen aufgepasst!

Niedersachsen, Deutschland - Niedersachsen sieht sich in der gegenwärtigen Zeit mit einem Anstieg an Wolfsvorkommen konfrontiert. Wie t-online berichtet, besiedeln Wölfe zunehmend die Wälder dieser Region. Diese Entwicklung ist besonders ausgeprägt während der Paarungszeit, die von Februar bis März dauert. In dieser Phase zeigen weibliche Wölfe, auch bekannt als Fähen, häufig aggressives Verhalten.

Experten warnen, dass insbesondere Hunde in Wolfsgebieten als Rivalen wahrgenommen werden können und somit einem höheren Risiko ausgesetzt sind, von Wölfen attackiert zu werden. Aus diesem Grund sollten Hundehalter ihre Tiere anleinen, um gefährliche Begegnungen zu vermeiden. Bei einer Begegnung mit einem Wolf ist es wichtig, nicht wegzulaufen. Stattdessen sollten Betroffene langsam rückwärts gehen und laut sprechen. Bei Annäherungen des Wolfes wird empfohlen, innezuhalten, laut zu rufen und in die Hände zu klatschen, um den Wolf abzuschrecken.

Verhalten und Fortpflanzung der Wölfe

Wie chwolf erklärt, steigen während der Ranzzeit die Spannungen innerhalb der Wölfe. Die Leitwölfin verhält sich besonders aggressiv gegenüber subadulten Weibchen, wodurch diese oftmals nicht zur Fortpflanzung kommen. Dies liegt daran, dass der Östrogenspiegel der Fähe in dieser Zeit ansteigt, was zu erhöhtem Interesse von Rüden führt. Rüden beschnüffeln den Urin der Fähe, um deren Fortpflanzungsstatus zu erkennen, was wiederum ihre eigene Sexualhormone aktiviert.

Die Paarung erfolgt mehrmals täglich. Ein interessanter biologischer Aspekt ist das sogenannte „Hängen“, bei dem die Trennung nach der Paarung für etwa 15–20 Minuten verhindert wird, um dem Spermien des Leitrüden einen Vorteil zu verschaffen.

Wolfspopulation in Niedersachsen und Deutschland

Aktuelle Statistiken zeigen einen Anstieg der Wolfspopulation in Deutschland. Laut bfn leben in Niedersachsen derzeit etwa 700 Wölfe, verteilt auf 56 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und drei Einzelwölfe, was insgesamt 63 Territorien ausmacht. Dies sind die Ergebnisse des letzten Wolfsmonitorings Ende 2024. Im Monitoringjahr 2022/2023 wurden bundesweit insgesamt 184 Rudel, 47 Wolfspaare und 22 sesshafte Einzelwölfe festgestellt.

Die Wolfsvorkommen sind stark konzentriert in mehreren Bundesländern, einschließlich Niedersachsen, wo 39 Rudel verzeichnet wurden. Für den langfristigen Erhalt der Wolfspopulation in Deutschland sind vor allem erwachsene, fortpflanzungsfähige Individuen von Bedeutung. Dies steht im Einklang mit den Beobachtungen, dass die Anzahl der Territorien in den letzten beiden Jahren nur langsam gestiegen ist.

Die Jägerschaft im Landkreis Harburg hat daher verschiedene Programme ins Leben gerufen, um die Bevölkerung über den Wolf aufzuklären. Bernard Wegner, ein Wolfsberater, besucht Schulen und Kindergärten mit dem „Wolfsmobil“, um Kindern das Verhalten von Wölfen näherzubringen und ihnen zu vermitteln, dass Jungwölfe manchmal recht neugierig und in der Nähe von Menschen anzutreffen sind.

Die Thematik rund um Wölfe und Mensch ist komplex und bedarf der kontinuierlichen Aufmerksamkeit, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten.

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OrtNiedersachsen, Deutschland
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