Streik-Chaos am Flughafen Frankfurt: 1.054 Flüge heute gestrichen!

Flughafen Frankfurt, Deutschland - Am Montag, den 10. März 2025, ruft die Gewerkschaft Verdi zu einem 24-stündigen Warnstreik am Flughafen Frankfurt auf. Auslöser sind gescheiterte Tarifverhandlungen, die bereits seit mehreren Wochen andauern. Die Forderung von Verdi beläuft sich auf eine Gehaltserhöhung von mindestens 350 Euro pro Monat sowie 8% mehr Lohn für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als unrealistisch und nicht finanzierbar zurückgewiesen, erläutert op-online.de.
Der Streik hat gravierende Auswirkungen auf den Flugverkehr. Von insgesamt 1.116 geplanten Flügen in Frankfurt wurden 1.054 gestrichen, was bedeutet, dass der Flugbetrieb in der größten deutschen Luftverkehrsdrehscheibe faktisch eingestellt ist. Fraport, die Betreiberfirma des Flughafens, hat Passagiere gebeten, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen, und wies darauf hin, dass auch andere deutsche Flughäfen betroffen sein werden. Der Flughafenverband ADV schätzt, dass bundesweit über 3.400 Flüge ausfallen werden, was rund 510.000 Passagiere betrifft. Der Streik wird nicht nur in Frankfurt, sondern auch an zehn weiteren Flughäfen durchgeführt, darunter in München, Hamburg, Berlin und Stuttgart, wie zdf.de berichtet.
Hintergrund des Tarifkonflikts
Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst hat sich in den letzten Wochen zugespitzt. Seit Beginn der Tarifverhandlungen am 24. Januar gab es keine Einigung, und die zweite Verhandlungsrunde am 18. Februar brachte keine Annäherung. Verdi sieht die Situation als notwendig an, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, da diese kein konkretes Angebot vorgelegt haben. Christine Behle, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, bedauert die Unannehmlichkeiten für die Passagiere.
Die Gewerkschaft fordert nicht nur die Erhöhung der Gehälter, sondern auch zusätzliche Leistungen wie höhere Zuschläge und mehr freie Tage für die Beschäftigten. Auch Ausbildungsvergütungen sollen um 200 Euro steigen. Arbeitgeberseite bleibt jedoch skeptisch und hält die finanziellen Forderungen für nicht umsetzbar. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Ein rechtmäßiger Streik muss gewisse Voraussetzungen erfüllen. Nach den rechtlichen Bestimmungen darf der Streik nicht gegen die Rechtsordnung verstoßen und muss von einer Gewerkschaft organisiert werden. Generell gilt: Streikmaßnahmen sind nur erlaubt, wenn keine Friedenspflicht besteht, was bedeutet, dass im Rahmen eines bestehenden Tarifvertrags keine Arbeitskämpfe zur Änderung der Regelungen stattfinden dürfen. Zudem muss der Streik tarifliche Ziele anstreben, wie etwa bessere Arbeitsbedingungen oder Gehaltsverhandlungen. Die Teilnahme an einem rechtmäßigen Streik ist im öffentlichen Dienst nicht nur erlaubt, sondern auch ein anerkanntes Recht, wie haufe.de erläutert.
Für die betroffenen Beschäftigten gibt es jedoch auch Nachteile: Während eines Arbeitskampfes haben sie in der Regel keinen Anspruch auf Arbeitsentgelt, und bereits bewilligter Urlaub bleibt zwar bestehen, wird aber nicht ausgesetzt. Unabhängig von den rechtlichen Herausforderungen ist die Situation für die Passagiere und die Luftverkehrsbranche insgesamt angespannt, denn die Auswirkungen sind enorm und betreffen zahlreiche Reisende.
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Ort | Flughafen Frankfurt, Deutschland |
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