Diphtherie-Alarm in Deutschland: Wer ist jetzt gefährdet?

Berlin, Deutschland - Die Warnungen vor einem möglichen Diphtherie-Ausbruch in Deutschland werden immer lauter. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat auf Grundlage von Genomsequenzanalysen Alarm geschlagen. Erreger des Ausbruchs ist der Sequenztyp ST-574 des Bakteriums Corynebacterium diphtheriae, der erstmals im Herbst 2022 in Deutschland festgestellt wurde. Besonders betroffen von der Erkrankung sind vulnerable Gruppen wie Geflüchtete, Obdachlose und ältere Menschen mit bereits bestehenden Erkrankungen. Dies berichtet die maz-online.de.
Die Situation ist besorgniserregend, da es nicht nur zu Einzelfällen, sondern auch zu einer auffälligen Zunahme von respiratorischen Diphtheriefällen gekommen ist, die sich manchmal tödlich auswirken können. In diesem Jahr gibt es in Deutschland einen Anstieg der Diphtheriefälle zu verzeichnen. Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, starb im Januar 2023 ein unvacciniertes Schulkind in Berlin nach einem viermonatigen Kampf gegen die Krankheit. Die letzten Jahre hatten Diphtherie in Deutschland nahezu verschwinden lassen, aber die Rückkehr der Krankheit zeigt, dass die Impfquote nicht ausreicht, um eine breitere Epidemie zu verhindern.
Diphtherie: Symptome und Übertragung
Diphtherie kann sich sowohl als bakterielle Infektion im Rachen als auch auf der Haut manifestieren. Zu den typischen Symptomen gehören Halsschmerzen, fest anhaftende Beläge im Rachen, süßlich-fauler Atemgeruch, geschwollene Lymphknoten, bellender Husten, Heiserkeit und Fieber. Bei Hautdiphtherie sind die Läsionen gekennzeichnet durch schmierige Beläge, Geschwüre und Schmerzen. Die Übertragung der Diphtherie erfolgt durch Tröpfcheninfektion, aber auch durch den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen oder Schmierinfektionen.
Wie die journalmed.de berichtet, wird die respiratorische Diphtherie durch Tröpfchen von Mensch zu Mensch übertragen. In etwa 5 bis 10 Prozent der Fälle endet die Erkrankung tödlich, besonders bei Kindern unter fünf und Erwachsenen über vierzig Jahren, wo die Letalitätsrate sogar zwischen 20 und 40 Prozent liegt. Im Jahr 2024 starben bereits zwei Personen an Rachendiphtherie.
Impfung und Schutzmaßnahmen
Der beste Schutz vor Diphtherie ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grundimmunisierung für Säuglinge sowie regelmäßige Auffrischimpfungen für Erwachsene. Derzeit sind 77 Prozent der Kinder im Geburtsjahrgang 2021 im Alter von 20 Monaten vollständig immunisiert. Allerdings haben etwa 50 Prozent der Erwachsenen in Deutschland einen Impfschutzlücke gegenüber Diphtherie.
Ein weiterer Fall in Berlin, bei dem eine geimpfte Person betroffen war, führte zu einem milderen Verlauf der Krankheit. Dies zeigt, wie wichtig der Impfschutz ist, um schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden.
Diphtherie ist in Deutschland selten geworden, dennoch gibt es immer wieder kleinere Ausbrüche. So wurden 2022 noch 177 Diphtheriefälle registriert, während es 2023 insgesamt 145 und 2024 nur 47 Fälle waren. Der Anstieg der Fälle 2022 ist auf importierte Erreger zurückzuführen, was die Notwendigkeit von Impfungen bei Reisen besonders unterstreicht.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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