Dresden investiert in die Zukunft: Kooperation für Schienenverkehr gestartet!
Dresden, Deutschland - Die Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der Technischen Universität Dresden (TUD) und das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) haben eine bedeutende Kooperationsvereinbarung zur Stärkung von Studium und Forschung im Bereich Schienenverkehr unterschrieben. Dieses Abkommen zielt darauf ab, den wissenschaftlichen Nachwuchs im Schienenverkehr zu fördern, indem es Promotionsstudierenden ermöglicht, von einem umfassenden Netzwerk und spezifischer Infrastruktur zu profitieren. Die Zusammenarbeit umfasst zudem interdisziplinäre Weiterbildungsangebote sowie gezielte Karriereförderung, die speziell auf die Bedürfnisse junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zugeschnitten sind.
Ein Schwerpunkt der Vereinbarung liegt auf der gemeinsamen Betreuung von Promotionsstudierenden. Sie erhalten Zugang zu modernen Forschungsinfrastrukturen, darunter das Integrierte Eisenbahnlabor und verschiedene spezialisierte Labors. Zusätzlich werden Praktika und Fachvorträge in den Betreuungsprozess integriert, um eine praxisnahe Ausbildung sicherzustellen. Professorin Regine Gerike von der TUD hob hervor, dass dieses Abkommen entscheidend zur Qualifizierung von Schienenverkehrsexpertinnen und -experten beiträgt. Prof. Eckhard Roll, Direktor des DZSF, unterstrich die Bedeutung der Förderung junger Wissenschaftler für den Schienenverkehrsmarkt.
Wachsende Bedeutung des interkontinentalen Schienengüterverkehrs
In einem weiteren Kontext nimmt der Eurasische Schienenverkehr an Bedeutung zu, insbesondere als Reaktion auf die Unsicherheiten in internationalen maritimen Lieferketten, die durch Krisen im Roten Meer und Attacken auf den Suez-Kanal verursacht werden. Dies führt zu Erhöhungen der Transportkosten und zwingt Frachtschiffe zu Umleitungen. In einem Artikel über die Angebotsqualität des Eurasischen Schienengüterverkehrs untersuchen die Forscher Jing Shan, Nikola Bešinović und Jörn Schönberger die bestehenden Herausforderungen und Notwendigkeiten, die sich aus den vielen Grenzüberschreitungen und geopolitischen Bedingungen ergeben.
Der Artikel mit dem Titel „Service quality assessment of international rail transport with multiple border crossings: Eurasian rail transport as an example“ spricht die Dringlichkeit neuer, standardisierter Leistungskennziffern an. Diese sind entscheidend für die Bewertung und Verbesserung der Angebotsqualität im interkontinentalen Schienenverkehr, da bestehende Kennzahlen zunehmend unzureichend für die aktuellen Anforderungen des internationalen Handels werden. Der Beitrag dieser Studie hat hohe Relevanz für die Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und wird als wichtig erachtet, um den Eurasischen Schienengüterverkehr besser in internationale Lieferketten zu integrieren.
Forschungsstrategie und zukünftige Perspektiven
Zugleich hat das DZSF ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das am 1. Februar 2024 gestartet wurde und durch die Fraunhofer-Gesellschaft koordiniert wird. Ziel dieses Projektes ist es, die Entwicklung und Kommunikation einer mittelfristigen Forschungsstrategie zu unterstützen. Hierbei werden die Bedürfnisse aller relevanten Akteure im Schienenverkehr identifiziert, die für die Bewältigung der Herausforderungen der kommenden Jahre ausschlaggebend sind.
Durchgeführt wird eine Delphi-Studie, an der zahlreiche Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Technik, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Infrastrukturunternehmen, Politik, Behörden sowie gesellschaftliche Verbände beteiligt sind. Der mehrstufige Prozess aus Interviews und Umfragen hat bereits über 100 zukunftsorientierte Forschungsthemen identifiziert, die Themen wie neue Technologien, Innovationen und Nachhaltigkeit abdecken. Die validierten Themen werden auf dem 8. Workshop Bahnforschung, der am 14. November 2024 in Berlin stattfindet, vorgestellt. Das Projekt endet planmäßig am 31. März 2025.
Durch die Anstrengungen der TUD und des DZSF werden nicht nur die akademischen Strukturen im Schienenverkehr gestärkt, sondern auch zukunftsweisende Lösungen für die Herausforderungen im internationalen Schienengüterverkehr entwickelt.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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