Erich Kästners geheime Doppelleben: Liebe, Betrug und Detektive!
Parkstraße 3a, 13467 Berlin, Deutschland - Erich Kästner, der berühmte Schriftsteller, wurde Ende der 1920er-Jahre vor allem durch sein Kinderbuchklassiker „Emil und die Detektive“ bekannt. Doch hinter dem literarischen Ruhm verbarg sich eine komplexe und turbulente private Lebensgeschichte. Von Oliver Ohmann berichtet, dass Kästner in München lebte, zusammen mit seiner Lebensgefährtin Luiselotte Enderle, die eine bedeutende Rolle in seinem Leben spielte.
Die Berliner Kästner-Expertin Marianne Mielke hat in einer eingehenden Biografie die Schattenseiten des Schriftstellers beleuchtet. „Aber er war nicht treu, hatte bis zu fünf Liebhaberinnen gleichzeitig“, erzählt sie. Dies wurde für Enderle besonders schmerzhaft, nachdem sie 1960 einen Detektiv engagierte, der das Geheimnis um einen dritten Sohn aufdeckte. Dieser Sohn, Thomas, wurde von der Schauspielerin Friedel Siebert geboren. Kästner hatte gegenüber Enderle behauptet, keine Kinder zu haben.
Kästners Doppelleben
Nachdem das dunkle Geheimnis ans Licht kam, zog Friedel Siebert 1964 mit ihrem Sohn nach Berlin. Dort mieteten sie eine Villenhälfte in der Parkstraße 3a. In der Zwischenzeit besuchte Kästner seine „Doppelschätze“, so nannte er seine Berliner Familie. Thomas wurde an der Fließtal-Grundschule eingeschrieben und war damit direkt mit Kästners Erbe verbunden.
Marianne Mielke gibt zu bedenken, dass Kästner zwar seine Familie liebte, aber auch zu Luiselotte nicht gehen wollte. Diese enge Bindung war von der Sorge geprägt, dass Luiselotte sich etwas antun könnte, wenn er sie verlassen würde. So blieb Kästner bis zu seinem Tod im Jahr 1974 in einer verstrickten Beziehung zu beiden Frauen.
Luiselotte Enderle: Eine bedeutende Figur
Luiselotte Enderle, geboren als Louise Babette Enderle im Jahr 1908 in Leipzig, war nicht nur die Lebensgefährtin von Erich Kästner, sondern auch seine Biografin. Sie war bekannt als Journalistin und Drehbuchautorin, unter anderem für den Film „Das Wirtshaus im Spessart“. Ihre Zusammenarbeit mit Kästner begann 1927 und entwickelte sich über die Jahre zu einer tiefen persönlichen und beruflichen Verbindung.
Obwohl sie fast 40 Jahre zusammenlebten, war das Paar nie verheiratet und Enderle war nicht die Mutter von Kästners Sohn. In ihrer Biografie äußerte sie sich nicht zu Kästners zahlreichen Frauenbeziehungen und respektierte dessen Wunsch nach Diskretion. Luiselotte Enderle starb 1991 und wurde neben Kästner auf dem Bogenhausener Friedhof in München beerdigt, wo sich auch eine Gedenktafel an das Zusammenleben mit den „Doppelschätzen“ befindet.
Marianne Mielke plant, Kästner in Hermsdorf bei speziellen Spaziergängen vorzustellen, um die Einblicke in die Lebenswelt des Autors und seiner Familienverhältnisse zu vertiefen. Die kommenden Termine sind der 15. Mai, 19. Juni, 24. Juli und 28. August, jeweils von 14 bis 16 Uhr mit freiem Eintritt.
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Ort | Parkstraße 3a, 13467 Berlin, Deutschland |
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