Goldenes Klo-Urteil: Einbrecher fürbstörung im Blenheim Palace verurteilt!

Ein Mann wurde in England wegen des Diebstahls einer 4,75 Millionen Pfund teuren goldenen Toilette aus Blenheim Palace verurteilt.
Ein Mann wurde in England wegen des Diebstahls einer 4,75 Millionen Pfund teuren goldenen Toilette aus Blenheim Palace verurteilt. (Symbolbild/NAG Archiv)

Blenheim Palace, Oxfordshire, England - Ein Mann in England wurde wegen seines Engagements bei einem der ungewöhnlichsten Kunstdiebstähle der letzten Jahre schuldig gesprochen. Es handelt sich um den Diebstahl der goldenen Toilette „America“, die von dem italienischen Künstler Maurizio Cattelan geschaffen wurde. Der Vorfall ereignete sich im September 2019 im Blenheim Palace, dem Geburtshaus von Winston Churchill. Der 39-jährige Angeklagte wurde am Oxford Crown Court verurteilt, während ein 40-Jähriger bereits seine Mitwirkung an dem Einbruch gestanden hat. Laut bnn.de war die Toilette aus 18-karätigem Gold und hatte einen Wert von 4,75 Millionen Pfund (ca. 5,64 Millionen Euro).

Die goldene Toilette war das zentrale Objekt einer Ausstellung im Blenheim Palace, die am 13. September 2019 eröffnet wurde. Nur zwei Tage später, in den frühen Morgenstunden des 15. September, wurde die Toilette durch einen „Smash-and-Grab-Raid“ gestohlen, wie die Polizei von Thames Valley bestätigte. Die Diebe nutzten mindestens zwei Fahrzeuge, um in das Anwesen einzudringen, und es gibt Hinweise darauf, dass sie die Toilette wegen des Materialwertes entwendeten. Die Toilette war plumbiert und verursachte durch den Diebstahl erhebliche Wasserschäden im Badezimmer des Palace, berichtete dailymail.co.uk.

Ermittlungen und weitere Anklagen

Der Diebstahl der golden Toilette wurde von einem 66-jährigen Mann und weiteren Tätern begangen, die in den folgenden Wochen in den Fokus der Ermittler gerieten. Die Polizei von Thames Valley führte mehrere Ermittlungen durch, jedoch wurde die Toilette bisher nicht gefunden. Ermittler glauben, dass sie zerteilt wurde, möglicherweise um den Materialwert zu verkaufen. Für zwei weitere Männer, die möglicherweise beim Verkauf des Goldes geholfen haben, steht noch das Urteil aus, wie bnn.de berichtet.

Dominic Hare, der Geschäftsführer von Blenheim Palace, äußerte, dass die Sicherheit des Palastes nun in Frage gestellt werden müsse. Er betonte jedoch, dass die Toilette versichert war und es keine Anzeichen dafür gab, dass der Diebstahl inszeniert wurde. Cattelan wies entsprechende Spekulationen zurück und erinnerte daran, dass die Toilette zuvor im Guggenheim Museum in New York ausgestellt wurde, wo sie von über 100.000 Menschen genutzt wurde.

Sicherheitsvorkehrungen in Museen

Die Diskussion um den Schutz von Kunstwerken ist nicht neu. Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters äußerte kürzlich Bedenken zu den Sicherheitsvorkehrungen der Staatlichen Museen zu Berlin. Anlässe für ihre Kritik sind insbesondere mutwillige Beschädigungen von Artefakten, die die Frage aufwerfen, inwieweit Museen ausreichende Sicherheitsmaßnahmen implementieren. In diesem Kontext vergleicht Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbundes, den Schutz von Museen mit der Sicherheitsvorkehrung bei Fußballspielen und fordert politische Unterstützung für bessere Sicherheitsmaßnahmen in Ausstellungen, wie deutschlandfunkkultur.de meldet.

Köhne warnt jedoch davor, bewaffnete Aufseher in Museen einzusetzen, da dies den unbeschwerten Kunstgenuss beeinträchtigen könnte. Die Vorkommnisse im Blenheim Palace unterstreichen die Notwendigkeit, über die Sicherheit von Kunstwerken in öffentlichen Einrichtungen nachzudenken und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um solche außergewöhnlichen Diebstähle zu verhindern.

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Ort Blenheim Palace, Oxfordshire, England
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