In Berlin droht der unbefristete Streik: Verdi setzt BVG unter Druck!

Verdi und BVG verhandeln über höhere Löhne. Warnstreiks beeinträchtigen Berlins Nahverkehr. Ultimatum bis 21. März gesetzt.
Verdi und BVG verhandeln über höhere Löhne. Warnstreiks beeinträchtigen Berlins Nahverkehr. Ultimatum bis 21. März gesetzt. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - In Berlin spitzt sich die Lage im öffentlichen Nahverkehr zu. Die Gewerkschaft Verdi hat am Montag zu einem Warnstreik aufgerufen, um die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) unter Druck zu setzen. Der jüngste Warnstreik führte zu einer weitgehenden Lahmlegung des Nahverkehrs in der Hauptstadt. Am Dienstag soll nun eine neue Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der BVG um 10.00 Uhr stattfinden, die dritte in den laufenden Tarifverhandlungen. Sollte es bis zur fünften Verhandlungsrunde am 21. März zu keiner Einigung kommen, droht Verdi mit einem unbefristeten Ausstand, was die Situation weiter verschärfen könnte, berichtet Merkur.

Der Verhandlungsführer von Verdi, Jeremy Arndt, hat ein 40-Tage-Ultimatum ausgesprochen. Innerhalb dieser Frist muss die BVG ein verbessertes Angebot unterbreiten. Andernfalls könnte eine Urabstimmung über unbefristete Arbeitsniederlegungen stattfinden. Verdi kritisiert das erste Angebot der BVG als inakzeptabel und mahnt einen Reallohnverlust an. Während die BVG bis zu 15,3 Prozent Lohnerhöhung von 2025 bis 2028 vorschlägt, fordert Verdi eine Erhöhung von 750 Euro pro Monat für alle 16.600 Beschäftigten Berliner Zeitung.

Forderungen und Reaktionen

Verdi fordert neben der monatlichen Erhöhung auch eine Fahrdienstzulage von 300 Euro, eine Schichtzulage von 200 Euro sowie ein 13. Monatsgehalt. Die Rückkopplung unter den BVG-Mitarbeitern zeigt, dass 98,6 Prozent für einen weiteren Warnstreik sind. Damit ein unbefristeter Erzwingungsstreik stattfinden kann, müssen jedoch mindestens 75 Prozent der Urabstimmungsteilnehmer zustimmen.

Die BVG hat die Warnstreiks als „unverhältnismäßige Eskalation“ bezeichnet und fordert von Verdi ernsthafte Verhandlungen. Die Ausmaße der Streiks sind nicht nur auf Berlin beschränkt; auch in anderen Bundesländern, darunter Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern, kommt es zu massiven Einschränkungen im Nahverkehr. In Berlin fahren aktuell nur noch die S-Bahn; der Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr liegt weitgehend still Tagesschau.

Auswirkungen auf den Nahverkehr

Die Warnstreiks wirken sich erheblich auf die Mobilität der Berliner aus. Seit dem frühen Morgen stehen die BVG-Fahrzeuge still und viele commuters sind auf alternative Verkehrsmittel angewiesen. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes fordern bundesweit, auch in anderen Städten, eine Lohnerhöhung von mindestens 350 Euro pro Monat sowie 3 zusätzliche Urlaubstage. Auch Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr erhalten, während es für besonders belastende Jobs höhere Zuschläge geben soll.

Mit den bevorstehenden Verhandlungen am Dienstag und den geplanten Treffen an den folgenden Tagen wird sich zeigen, wie sich die Situation entwickelt. Das Ultimatum von Verdi und die wachsende Unterstützung unter den BVG-Mitarbeitern lassen auf eine angespannte Verhandlungssituation schließen.

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Ort Berlin, Deutschland
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