Cannabis-Premiere in Berlin: Mitglieder der Green Leaf Society ernten!

Berlin, Deutschland - Der Cannabis-Club Green Leaf Society hat als erster Verein in Berlin gemeinschaftlich angebautes Cannabis an seine Mitglieder ausgegeben. Vorstandsvorsitzende Jana Halbreiter erklärte der Deutschen Presse-Agentur, dass jedes Mitglied einen Ernteanteil von zehn Gramm sowie einen zusätzlich angemeldeten Bedarf erhalte. Für die erste Ausgabe hatten sich 50 der insgesamt 70 Mitglieder registriert, was auf einen zuvor vereinbarten Zeitplan zurückzuführen ist. Rund zwei Kilogramm Cannabis wurden für die erste Ausgabe geerntet, so Halbreiter.

Die Green Leaf Society, die einzige Genehmigung für den gemeinschaftlichen Cannabis-Anbau in Berlin erhalten hat, erhebt von ihren Mitgliedern einen monatlichen Grundbetrag von 89 Euro. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder 10 Gramm Cannabis. Benötigen Mitglieder zusätzliches Cannabis und der Bestand erlaubt es, können sie mehr reservieren – der Preis pro Gramm liegt bei etwa 8,30 Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer. Halbreiter plant zudem, ab der zweiten Jahreshälfte die Anbaufläche vergrößern zu lassen, sofern ein entsprechender Bedarf besteht.

Regulierungsrahmen und Genehmigung

Die Genehmigung der Green Leaf Society erfolgt in einem breiteren Kontext: Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat als erster in Berlin die Gründung von Cannabis-Anbauvereinen genehmigt. Ab dem 1. Juli 2024 können in Deutschland Anträge bei den örtlichen Behörden eingereicht werden. Der Bezirk ist von der Sorgfalt und der durchdachten Struktur des Antrags der Green Leaf Society überzeugt, was von Gordon Lemm, dem Bezirksstadtrat (SPD), betont wurde.

In einer Mitteilung des Bezirksamtes wird erklärt, dass die Dokumente der Green Leaf Society die Kriterien des Gesetzes erfüllen, das besonderen Wert auf den Schutz von Jugendlichen, Sicherheit und nicht-kommerzielle Strukturen legt. Über 200 Anträge für Anbauvereine wurden in deutschen Regionen bereits entgegengenommen. Die Mitgliederzahl der Vereine ist auf 500 begrenzt, und es müssen diverse Vorschriften eingehalten werden.

Gesellschaftliche Auswirkungen und Reaktionen

Die Cannabis-Anbauvereine sind Teil der ersten Phase der Legalisierung von Cannabis für Erwachsene in Deutschland. Ab dem 1. April 2024 dürfen Erwachsene Cannabis zu Genusszwecken anbauen, besitzen und konsumieren. Diese neue Regelung findet in der Bevölkerung tendenziell großen Anklang: Laut einer Umfrage der Björn Steiger Stiftung haben rund 70 Prozent der Befragten eine positive oder neutrale Meinung zur teilweisen Legalisierung.

Die Entwicklungen rund um den Cannabis-Anbau in Deutschland zeigen, dass das Thema nicht nur die rechtliche, sondern auch die gesellschaftliche Dimension betrifft. Initiativen wie die der Green Leaf Society könnten somit nicht nur zur Minimierung des Schwarzmarkts beitragen, sondern auch das gesellschaftliche Verständnis für Cannabis-Konsum und -Regulierung fördern.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Berlin, Deutschland
Quellen