Meisterwerk oder Augenweide? Die Fassade des Splendid-Hotels enthüllt Geheimnisse!

Dorotheenstraße 37, 10117 Berlin, Deutschland - In Berlin unterliegt der Bau öffentlicher Gebäude einer speziellen Regelung zur Kunst am Bau. Wie B.Z. berichtet, müssen bei Neubauten oder an prominenten Standorten ein bis zwei Prozent der Bausumme für künstlerische Arbeiten eingeplant werden. Diese Vorschrift ist ein Teil des Bemühens, die Stadtlandschaft durch Kunstwerke zu bereichern. Der Bauherr des historischen Splendid-Hotels in der Dorotheenstraße hingegen reagierte auf die Regelung mit Gelassenheit. Im Jahr 1904, als Heinrich Loewy das fünfstöckige Haus in Auftrag gab, äußerte er demnach zu den Architekten Gronau und Graul, dass sie die Fassade extravagant gestalten sollten, da Geld keine Rolle spiele.

Auf diese Weise entstand eine beeindruckende Fassade, die bis heute von Passanten bewundert wird. Die reichhaltigen Verzierungen und mythischen Figuren ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Besonders hervor stechen die „Atlanten“, die das Gebäude fast in den Himmel zu heben scheinen und dabei „oben ohne“ erscheinen. Diese eindrucksvollen Elemente sind ein Teil der Denkmalschutzbestimmungen und zeugen von der architektonischen Pracht des frühen 20. Jahrhunderts. Der Schriftzug des Hotels, das bis 1918 Zimmer „ersten Ranges“ vermietete, ziert noch immer das Dach des Hauses, das prächtig und großartig ist – passend zum Namen Splendid.

Die Bedeutung von Kunst am Bau

Die Anforderung zur Kunst am Bau hat sich über die Jahre als ein bedeutendes Element der Berliner Baukultur etabliert. Die Verschmelzung von Kunst und Architektur trägt dazu bei, das Stadtbild lebendig und ansprechend zu gestalten. Über die rein funktionale Nutzung hinaus gewinnen Gebäude durch künstlerische Elemente eine zusätzliche kulturelle Dimension.

Die Rolle von Oliver Ohmann, einem versierten Journalisten und Autor, ist hierbei ebenfalls erwähnenswert. Ohmann, geboren 1969 in West-Berlin, hat sich durch seine Arbeiten in der B.Z. und seine zahlreichen Publikationen einen Namen gemacht. Nach seinem Studium der Deutschen Literatur und Alten Geschichte an der FU Berlin war er ab 2001 Reporter in der Sportredaktion. 2007 trat er die Position des Chefreporters in der Lokalredaktion an und hat darüber hinaus populäre Sachbücher zur Geschichte Berlins, des Films und des Sports verfasst. Seit 2022 widmet er sich in seinem monatlichen Geschichtspodcast „Blick zurück“ der Stadtgeschichte Berlins.

Neben seiner journalistischen Arbeit hat er sich auch der Kultur verschrieben, wie die Stiftung eines Grabsteins für den Dichter Georg Heym im Jahr 2009 belegt. Seine regelmäßigen Beiträge zu den Fischkalendern von Frank Zander und die Schaffung einer Weltrekord-Grafik des Berliner Fernsehturms 2019 sind ebenso beeindruckende Meilensteine seines Schaffens.

Die Architektur und Kunst im öffentlichen Raum von Berlin sind durch das Wirken von Leuten wie Ohmann und der historischen Baukultur, wie der des Splendid-Hotels, stark geprägt. Die Stadt bleibt ein faszinierendes Zeugnis ihrer vergangenen Glanzzeiten und der aktuellen Herausforderungen in der Architektur. Während sich Berlin weiterentwickelt, bleibt die Verbindung zwischen Kunst und Bau eine zentrale Frage für die zukünftige Gestaltung der urbanen Landschaft.

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Ort Dorotheenstraße 37, 10117 Berlin, Deutschland
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