Müll-Chaos in Berlin-Wedding: Anwohner fürchten um ihre Gesundheit!

Steegerstraße, 13347 Berlin, Deutschland - Im Hinterhof der Steegerstraße in Berlin-Wedding hat sich ein enormes Müllproblem entwickelt. Rund 300 Säcke und Plastiktüten mit Abfällen stapeln sich dort seit mittlerweile acht Wochen, ohne dass eine Abholung stattgefunden hat. Dies führt dazu, dass die Bewohner der 56 Mietparteien aus sieben Häusern sich gezwungen sehen, ihren Müll auf den Balkonen zu lagern. Anwohner berichten von einer täglichen Zunahme des Müllbergs, der mittlerweile vor den Mülltonnen liegt und Ratten sowie Waschbären anzieht.

„Ich habe Angst, hier meinen Müll hinzubringen. Ich könnte gebissen werden“, äußert sich Manuela M. (55) besorgt. Trotz zahlreicher Anrufe bei der BSR (Berliner Stadtreinigungsbetriebe) und der Hausverwaltung, sowie der Sammlung von Unterschriften und Anfragen an das Bezirksamt Mitte, bleibt eine Lösung aus. „Sie haben doch eine gesetzliche Verantwortung“, kritisiert Jennifer Derenthal (41), die seit 15 Jahren in diesem Haus lebt. Die vorhandenen Müllcontainer — drei für Papier, zwei für Plastik und zwei für Restmüll — reichen nicht aus. „Viel zu wenig“, sagt Maximilian von Mierlo (34).

Hindernisse bei der Müllentsorgung

Das Hauptproblem scheint jedoch die Abhollogistik zu sein. Um den Müll abzuholen, müssen die Container 150 Meter zur Wollankstraße geschoben werden, was laut Luca Derenthal (17) von der beauftragten Firma nicht effektiv durchgeführt wird. „Manche Mitarbeiter sind körperlich dazu nicht in der Lage“, so Derenthal. In der Vergangenheit hat er zusammen mit anderen Mietern die schweren Müllbehälter zur Abholstelle transportiert, doch eine dauerhafte Lösung ist nötig.

Am Montag unternahm das Gesundheitsamt Mitte eine Kontrolle des Müllplatzes. Gesundheitsstadtrat Christoph Keller (Linke) erklärte, dass rechtliche Unklarheiten über die Zuständigkeiten bestehen, was die Situation weiter verkompliziert. Das Ordnungsamt kann nicht eingreifen, da es sich um ein Privatgrundstück handelt. Die zuständige Immobilienverwaltung, WVB Centuria, hat auf Anfragen bislang nicht reagiert.

Ein Hoffnungsschimmer

Trotz der gravierenden Probleme mit der Müllentsorgung gab es einen Lichtblick. Nach einer Anfrage von B.Z. fuhr am Mittwochmittag ein großes Müllfahrzeug vor. Zehn BSR-Mitarbeiter benötigten fast eine Stunde, um den Müllberg abzutragen. Hoffnungsvoll hoffen die Anwohner, dass dies ein erster Schritt in die richtige Richtung ist.

Zusätzlich zu den Müllproblemen berichten Mieter von weiteren Unannehmlichkeiten im Haus, wie defekter Beleuchtung im Treppenhaus und einer nicht ordnungsgemäß funktionierenden Eingangstür. Diese Mängel verstärken das Gefühl der Unsicherheit und Unbehaglichkeit im Wohnumfeld. Ein strukturierter Plan zur regelmäßigen Müllentsorgung sowie zur Behebung der weiteren Defekte würde die Lebensqualität der Anwohner erheblich verbessern.