Neue Professorin Wenz: Klimakosten im Fokus der TU Berlin!

Berlin, Deutschland - Dr. Leonie Wenz wurde am 1. März 2025 zur Professorin für Umweltökonomik an der Technischen Universität Berlin ernannt, wie tu.berlin berichtet. Diese Berufung erfolgt in enger Kooperation mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), wo Wenz als stellvertretende Leiterin der Forschungsabteilung „Komplexitätsforschung“ und Leiterin des Labs „Gesellschaftlicher Wandel und Wohlergehen“ tätig ist. Wenz‘ Forschungsschwerpunkte umfassen die Auswirkungen des Klimawandels auf die wirtschaftliche Entwicklung sowie Anpassungsmaßnahmen auf individueller, regionaler und internationaler Ebene.
Besonders relevant sind ihre Arbeiten zu den gesellschaftlichen Kosten des Klimawandels, die durch den Ausstoß von Treibhausgasen quantifiziert werden. Diese Kostenangaben sind entscheidend für die klimapolitische Ausrichtung und werden von Experten als zentral für die wirtschaftliche und soziale Planung angesehen. In ihrer akademischen Laufbahn hat Dr. Wenz bedeutende Auszeichnungen erhalten, darunter den Leibniz-Promotionspreis und den Piers Sellers Preis. Zudem war sie in den letzten zwei Jahren in der Liste „Top 40 unter 40“ des Magazins Capital vertreten.
Forschung und Publikationen
Dr. Wenz hat in den letzten Jahren zahlreiche Studien veröffentlicht, die sich mit verschiedenen Aspekten des Klimawandels beschäftigen. Dazu gehört eine Analyse über den Einfluss von Klimagipfeln und Protesten auf die Medienberichterstattung über den Klimawandel in Deutschland, publiziert in Nature’s Communications Earth & Environment (2024), sowie eine Untersuchung der wirtschaftlichen Verpflichtungen des Klimawandels in Nature (2024) und die Auswirkungen von Niederschlagsänderungen auf die wirtschaftliche Produktion (Nature, 2022). Diese Arbeiten verdeutlichen ihre umfassende Expertise und deren Relevanz für die aktuelle Umweltpolitik.
Eine zentrale Erkenntnis ihrer Forschung ist die hohe gesellschaftliche Kostenbelastung durch Umwelt- und Klimafolgen, die laut dem Umweltbundesamt im Jahr 2022 in Deutschland in den Bereichen Verkehr und Energieerzeugung mindestens 301 Milliarden Euro betrugen. Diese Zahlen untermauern die Forderung nach einer ambitionierten Umweltpolitik, die, wie Nicholas Stern im „Stern Report“ von 2006 feststellte, die Kosten des Klimaschutzes den Kosten des Nichthandelns entgegenstellt.
Ökonomische Dimensionen des Klimawandels
Mit dem Ziel, die gesellschaftlichen Kosten umweltbedingter Belastungen zu reduzieren, empfiehlt das Umweltbundesamt, ab 2024 einen Kostensatz von 300 Euro pro Tonne CO2 anzusetzen. Diese Kostenschätzung ist essenziell für die Bewertung von Umweltschutzmaßnahmen und Infrastrukturentscheidungen, die darauf abzielen, die ökologischen und ökonomischen Folgen des Klimawandels signifikant zu vermindern. Die immer wiederkehrenden Studien von Dr. Wenz zu diesen ökonomischen Aspekten sind somit nicht nur theoretischer Natur, sondern haben auch direkte Implikationen für die Umsetzung von effektiven Klimaschutzmaßnahmen.
Die Berichte und Erkenntnisse von Dr. Wenz unterstreichen die Dringlichkeit, den Klimawandel aktiv zu bekämpfen und die damit verbundenen sozialen und ökonomischen Herausforderungen anzugehen. Ihre Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zur Diskussion um die gesellschaftlichen Kosten des Klimawandels und deren Auswirkungen auf die individuelle und kollektive Lebensqualität.
Die Integration ihrer Forschung in die politische Entscheidungsfindung wird als entscheidend erachtet, um einen nachhaltigen Wandel herbeizuführen und die Gesellschaft auf dem Weg zu mehr Umweltbewusstsein und -schutz zu unterstützen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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