Revolution im Weitsprung: Abschied vom Absprungbalken in Düsseldorf!

Düsseldorf, Deutschland - Am vergangenen Wochenende wurde in Düsseldorf ein wegweisendes Pilotprojekt im Weitsprung vorgestellt, das die Tradition des Sports auf den Kopf stellt. Zum ersten Mal wurde der Weitsprung ohne den bislang üblichen Absprungbalken durchgeführt. Stattdessen kamen Athleten aus einem 40 Zentimeter langen Bereich, der als „Take-off-Zone“ bezeichnet wird. Diese Regeländerung zielt darauf ab, die Fehlerquote beim Absprung zu minimieren, da bei früheren Großereignissen über 30 Prozent der Sprünge ungültig waren. Hochmoderne Videokameras erfassten die Weite vom Absprung bis zur Landung und ermöglichten so eine exakte Messung der gesprungenen Distanz. Welt.de berichtet über diese Revolution im Weitsprung.
An dem Event nahm auch die Olympiasiegerin Malaika Mihambo teil, die der neuen Regelung offen gegenübersteht. Sie glaubt, dass die Reform die Wettkämpfe spannender machen könnte. Mihambo, die beim ISTAF Indoor in Berlin kürzlich mit 6,95 Metern gewann, hatte jedoch in der Hallensaison Schwierigkeiten mit dem Absprungbalken und scheiterte bei ihrem Versuch in Düsseldorf. Sportschau berichtet weiter, dass auch der griechische Olympiasieger Miltiadis Tentoglou deutlich gegen die Neuregelung ist und mit Rücktritt gedroht hat, sollte sie eingeführt werden.
Die Beweggründe hinter der Regeländerung
Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics unter der Führung von Präsident Sebastian Coe hat die Reform angestoßen. Ziel ist es, die Attraktivität des Weitsprungs zu erhöhen und zugleich die Spannung im Wettkampf zu steigern. Die derzeitige Regelung, die sich stark auf den traditionellen Absprungbalken stützt, wurde als ineffizient eingestuft, da viele Sprünge aufgrund von Übertritten nicht gewertet werden. In einem Artikel der Sportschau wird erwähnt, dass Geschäftsführers Jon Ridgeon betont hat, jede gemessene Weite zähle und somit die Gesamtspannung im Wettbewerb erhöhen solle.
Bundestrainer Uli Knapp äußert sich ambivalent zur Idee. Er erkennt zwar die potenziellen Vorteile, sieht aber auch die Bedeutung von Anlauf und Absprung, die für die Faszination des Weitsprungs entscheidend sind. Auch der Leichtathletik-Experte Frank Busemann hat Bedenken geäußert. Zwar ist er gegen die Regeländerungen im Spezialisten-Wettbewerb, kann sie aber im Rahmen des Mehrkampfs als denkbar erachten.
Sicherheitsbedenken und technische Herausforderungen
Die Regeländerung bringt auch Sicherheitsaspekte mit sich. Verletzungen durch das Rutschen auf dem Balken sind nicht ungewöhnlich, und die Verantwortlichen haben daher beim ISTAF Indoor ein Kunststoffeinlegebrett verwendet, um den Absprung sicherer zu gestalten. Dennoch gibt es Fragen über die Umsetzung der Videokontrolle, da der technische Aufwand hoch ist und nur wenige Veranstaltungen die notwendige Technologie bereitstellen können. Welt.de hebt hervor, dass es unklar ist, ob die Regeländerung bereits 2026 umgesetzt wird, da viele gegen die Ungültigkeit bestehender Rekorde sind.
Insgesamt zeigt die Diskussion um die neue Regelung, dass der Weitsprung vor einem tiefgreifenden Wandel steht, der die Sportart nachhaltig beeinflussen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Meinungen der Athleten entwickeln und ob die Regeländerung letztendlich flächendeckend eingeführt wird.
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Ort | Düsseldorf, Deutschland |
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