Ryanair kämpft gegen Nachtflugverbot am BER: Flexibilität gefordert!
Berlin Brandenburg Airport, Deutschland - Ryanair äußert scharfe Kritik am Nachtflugverbot am Flughafen Berlin Brandenburg (BER). Der Billigfluglinienanbieter fordert von der Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg (LuBB) mehr Flexibilität bei verspäteten Landungen und Starts. Diese Forderung kommt im Zuge der Tatsache, dass im Jahr 2022 insgesamt 59 Flüge von den strengen Nachtflugregelungen betroffen waren, was etwa 10.000 Passagiere beeinträchtigte. Laut Ryanair-Sprecher Marcel Pouchain Meyer sind die geltenden Regeln „unverhältnismäßig“ und belasten die Airline unverhältnismäßig aufgrund externer Umstände, die häufig zu Verspätungen führen.
Obwohl Ryanair nicht die Abschaffung des Nachtflugverbots fordert, möchte das Unternehmen mehr Spielraum in Einzelfällen für verspätete Flüge. Die bestehenden Regelungen am BER sehen vor, dass zwischen 22 Uhr und 6 Uhr striktes Flugverbot herrscht, wobei Ausnahmen nur in Notfällen oder mit Genehmigung der Behörde möglich sind. Flüge können bis 22.30 Uhr unter bestimmten Bedingungen durchgeführt werden, während verspätete Landungen bis 24 Uhr erlaubt sind.
Das Nachtflugverbot und der Schutz der Anwohner
Die Reaktion der Ryanair auf das Nachtflugverbot spiegelt eine gesamtgesellschaftliche Diskussion wider, in der der Schutz der Anwohner hohe Priorität hat. Andrea Lübcke, die Landesvorsitzende der Grünen in Brandenburg, weist darauf hin, dass der Schutz vor nächtlichem Fluglärm nicht verhandelbar ist. Auch SPD-Abgeordnete unterstützen das derzeitige Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr, um die Anwohner vor der Lärmbelastung zu schützen. Diese Akteure sehen die Regelungen als notwendig für die Lebensqualität der Anwohner rund um den Flughafen.
Die Nachtflugregelungen am BER sind nicht neu. Bereits im Jahr 2006 bestätigte der Bundesgerichtshof die bestehenden Bestimmungen, die den Anwohnern einen gewissen Schutz garantieren sollen. Ryanair bezeichnet sich selbst als Opfer dieser Regeln und der Umstände, wodurch das Unternehmen auf die Notwendigkeit einer kritischen Überprüfung der Vorgaben hinweist.
Einschränkungen bei Postflügen
Zusätzlich zu den Diskussionen über Passagierflüge hat sich auch die Situation rund um nächtliche Postflüge am BER verändert. Am 27. März 2024 endeten die nächtlichen Postflüge, wobei der letzte Flieger um 0.30 Uhr nach Stuttgart abhob. Diese Flüge fanden ursprünglich 4 bis 5 Tage pro Woche statt und waren für die rechtzeitige Zustellung von Briefen über lange Strecken notwendig. Beispielsweise mussten Briefe aus Freiburg nach Usedom fristgerecht ausgeliefert werden. Mit der Änderung des Postgesetzes wurde es jedoch möglich, die maximal zulässigen Brieflaufzeiten zu verlängern, was die nächtlichen Flüge überflüssig machte.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 459 Postflüge am BER durchgeführt, ein Beweis dafür, wie wichtig diese Verbindungen zuvor waren. Durch die Gesetzesänderung können die Postdienstleister nun flexibler auf die Bedürfnisse der Zustellung reagieren.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Berlin Brandenburg Airport, Deutschland |
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