Ryanair kürzt Flüge: Berlin verliert 20% Kapazität, Lübeck gewinnt!
Lübeck, Deutschland - Der Ryanair-Chef Eddie Wilson hat erneut scharfe Kritik am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) geübt, der seiner Meinung nach zu teuer und schlecht ausgelastet ist. Angesichts der hohen Kosten in Deutschland hat die irische Fluggesellschaft nun angekündigt, ihr Flugangebot am BER und an anderen deutschen Flughäfen drastisch zu reduzieren. Ryanair wird zum Sommerflugplan 2025 insgesamt sechs von 54 Routen am BER streichen, darunter Verbindungen nach Brüssel, Kaunas und Krakau. Das Angebot an Sitzplätzen wird um etwa 20 Prozent sinken. Diese Maßnahmen sollen Ende März 2025 in Kraft treten, nachdem die Airline bereits im August ähnliche Kürzungen angekündigt hatte.
Ein Blick auf die weiteren Flughäfen zeigt, dass Ryanair auch in Hamburg sechs von elf Routen streicht, was einem Verlust von 60 Prozent der Sitzplatzkapazität entspricht. In Köln/Bonn wird die Kapazität um zehn Prozent reduziert, eine von 35 Verbindungen entfällt. Die Flughäfen Dortmund, Leipzig/Halle und Dresden stehen am sommerlichen Abflugplan 2025 ganz ohne Ryanair-Flüge da, was die Erreichbarkeit von Sachsen und Sachsen-Anhalt erheblich verringert.
Positive Nachrichten aus Lübeck und anderen Regionen
Auf der anderen Seite gab es jedoch auch positive Nachrichten für den regionalen Luftverkehr. Ryanair wird ab Ende März 2025 nach Lübeck zurückkehren und dort drei neue Strecken anbieten. Diese Ankündigung ist für den kleinen Flughafen in der Nähe von Hamburg besonders erfreulich, da die Fluggastzahlen dort in den letzten Jahren stark gesunken sind. Insgesamt profitieren vier regionale Flughäfen von Ryanairs Entscheidung, zusätzliche Verbindungen anzubieten, darunter Karlsruhe/Baden-Baden und Münster/Osnabrück, wobei neue Flugzeuge stationiert werden.
Wilson lobte die regionalen Flughäfen, die kooperativ waren und die hohe Belastung durch Sicherheits- und Luftverkehrskosten durch günstigere Gebühren ausgleichen konnten. Dies habe dazu beigetragen, dass die Kapazitätskürzung in Deutschland nicht so umfangreich ausfällt wie ursprünglich angekündigt. Statt 12 Prozent soll das Minus nur 6 Prozent betragen, was laut der Airline an den vorausschauenden Entscheidungen einiger Flughäfen liegt.
Kritik an hohen Kosten in Deutschland
Wilson sprach sich erneut gegen die hohen Flughafengebühren und die gestiegenen Luftverkehrssteuern in Deutschland aus. Diese seien der Hauptgrund für die Reduzierung des Angebots. Die Luftverkehrssteuer war kürzlich um 24 Prozent erhöht worden und variiert je nach Reiseziel zwischen 15,53 und 70,83 Euro pro Ticket. Dies führt dazu, dass Airlines die Kosten an die Passagiere weitergeben müssen. Außerdem zählen die hohen Flugsicherungsgebühren zu den höchsten in Europa.
Die Ankündigung von Ryanair zeigt sich auch als Warnsignal für den deutschen Luftverkehrsmarkt. Branchenexperten befürchten, dass der Standort Deutschland durch die hohen Kosten zunehmend unattraktiver wird, was zu weiteren Rückzügen von Airlines führen könnte. Neben Ryanair plant auch die Lufthansa-Tochter Eurowings, ihr Angebot in Hamburg aufgrund der erwarteten Kostensteigerungen zu reduzieren.
Die Berliner Flughafengesellschaft wiederum verweist auf die Verbesserung der Situation am BER. Es wird betont, dass die Ankündigung von Ryanair zeigt, dass ein großes Interesse an dem deutschen Markt besteht. Flughafenchefin Aletta von Massenbach erklärt, dass man alles tun werde, um die Bedingungen für Airlines attraktiver zu gestalten. An diese Entwicklungen wird man in den kommenden Monaten mit Spannung beobachten.
Angesichts der Herausforderungen, die Ryanair benennt, bleibt abzuwarten, ob sich die deutschen Verantwortlichen bereit zeigen werden, auf die Forderungen nach niedrigeren Flughafengebühren und einer Senkung der Luftverkehrssteuer zu reagieren.Berliner Zeitung und ZDF berichten über die aktuellen Entwicklungen.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | hohe Kosten |
Ort | Lübeck, Deutschland |
Quellen |