Schock für Berliner Schüler: Nur 2,6 % bestehen Probeunterricht!

Berlin, Deutschland - Im Februar 2025 fand in Berlin der erstmals durchgeführte Probetag für Schüler ohne Gymnasialempfehlung statt, doch die Ergebnisse waren alarmierend. Lediglich 2,6 Prozent der 1.937 Teilnehmer haben den Test bestanden, was zu erheblicher Kritik am neuen Prüfverfahren führte. Von den 51 Schülern, die erfolgreich waren, ist eine vollständige Veröffentlichung der Testaufgaben durch die Senatsverwaltung für Bildung bisher nicht erfolgt, da man sich auf rechtliche Gründe berief. Allerdings hat die „Berliner Morgenpost“ die Aufgaben vollständig offengelegt.
Der Probeunterricht für das Gymnasium ist Teil einer neuen Regelung, die ab dem Schuljahr 2025/2026 in Berlin gilt, wobei das bisherige Probejahr am Gymnasium entfällt. Schüler, die keine Förderprognose mit einem Notenschnitt von 2,2 vorweisen können, sind verpflichtet, an diesem eintägigen Test teilzunehmen. Nach den neuen Vorgaben wird außerdem ein Antrag zur Teilnahme erforderlich sein.
Aufbau des Probeunterrichts
Dieser Probeunterricht umfasst verschiedene Leistungen in Deutsch, Mathematik sowie überfachliche Kompetenzen und besteht aus drei wesentlichen Aufgabenteilen. Der erste Teil beinhaltet Einzel- und Gruppenarbeiten, während die anderen beiden Teile schriftliche Aufgaben in den Fächern Mathematik und Deutsch beinhalten. Dabei wird das Leistungsspektrum gewichtet: 20 Prozent für den ersten Teil und je 40 Prozent für den zweiten und dritten Teil. Um als geeignet zu gelten, müssen die Schüler mindestens 75 Prozent der erreichbaren Punkte erzielen.
Die Aufgabenstellung während des Probetages war in drei Bereiche untergliedert und umfasste zeitlich eine Bearbeitungszeit von jeweils 45 Minuten. Eine der Aufgaben forderte die Kinder dazu auf, ein fiktives Murmelspiel zu analysieren und die Spielregeln abzuleiten. Neben dem Mathe-Teil mit sechs Einzelaufgaben war auch die Deutschaufgabe in drei Teilaufgaben unterteilt.
Durchführung und Auswertung
Für den Übergang in die Jahrgangsstufe 7 an weiterführenden Schulen sind die neuen Regeln von großer Bedeutung. Der erste Probeunterricht wird am 21. Februar 2025 stattfinden, mit einem Alternativtermin am 3. März. Eltern müssen ihre Kinder bis spätestens 11. Februar 2025 anmelden, damit sie an diesem Verfahren teilnehmen können. Der Eignungsbescheid wird bis zum 5. März 2025 den Eltern zugestellt. Ein negativer Bescheid kann innerhalb eines Monats angefochten werden, wobei das Widerspruchsverfahren bei Eignungs- und Prüfungsbescheiden nicht stattfindet.
Die Fehlerquote von 97,4 Prozent beim ersten Probetag hat zu einem Aufschrei unter Eltern und Bildungspolitikern geführt und die Diskussion über die Fairness und die Problematik der neuen Regelung weiter angeheizt. Die Senatsverwaltung sieht in dem Test einen Schritt zur besseren Auswahl von Schülern für weiterführende Schulen, doch die Ergebnisse werfen Fragen zur Umsetzbarkeit und zur Bildungsgerechtigkeit auf.
Die neuen Regelungen und die Ergebnisse des Probeunterrichts stehen exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen das Bildungssystem in Berlin derzeit steht. Während die Einführung dieses Tests Aspekte der Chancengleichheit und Leistungsbewertung ansprechen soll, bleibt abzuwarten, wie sie sich in der breiten Praxis auswirken werden.
Details | |
---|---|
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |