Walpurgisnacht in Berlin: Proteste, Tänze und die Stimme der Feministen!

Müllerstraße, 13349 Berlin, Deutschland - Am Vorabend des 1. Mai, der traditionell für Demonstrationen und Feiern in Berlin bekannt ist, wird die Walpurgisnacht in der Hauptstadt mit verschiedenen Aktionen begangen. Der Fokus liegt auf feministischen Themen und der Forderung nach niedrigeren Mieten. In mehreren Stadtteilen marschieren bereits die ersten linken Demonstrationen.

Insbesondere im Stadtteil Wedding haben sich rund 500 Menschen versammelt, um für höhere Löhne, gegen hohe Mieten und für Frieden zu demonstrieren. Die Müllerstraße im Bereich des U-Bahnhofs Leopoldplatz ist dafür gesperrt. Gleichzeitig wird am Mariannenplatz in Kreuzberg eine queer-feministische Kundgebung erwartet, bei der mehr als 3.000 Teilnehmerinnen anwesend sein sollen. Ab 21 Uhr findet zudem eine Demonstration unter dem Motto „Take Back the Night“ statt, die durch den Kiez bis nach Friedrichshain führt und Themen wie den Gaza-Krieg behandelt. In den Vorjahren gab es bei diesen Veranstaltungen häufig aggressive Auseinandersetzungen mit der Polizei, einschließlich Flaschenwürfe.

Geplante Veranstaltungen und Polizeieinsatz

Insgesamt sind mehr als 30 Veranstaltungen rund um den 1. Mai in Berlin geplant. Eine gewerkschaftliche Demonstration am Donnerstag führt vom Strausberger Platz zum Roten Rathaus. Im Villenviertel Grunewald wird eine satirische Protestaktion erwartet, bei der die Polizei mit bis zu 10.000 Teilnehmern rechnet. Außerdem wird die „Revolutionäre 1. Mai-Demonstration“ in Kreuzberg um 18 Uhr stattfinden, die von pro-palästinensischen und israelfeindlichen Initiativen organisiert wird. Die Polizei hat für die Absicherung der Demos und Kundgebungen rund 5.700 Einsatzkräfte mobilisiert.

Am 1. Mai 2024 fanden in Berlin bereits mehr als 20 angemeldete Demonstrationen statt. Damals waren über 6.000 Polizisten im Einsatz, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten. Unter den Demonstrationen war der größte Protest im Grunewald mit etwa 4.000 Teilnehmern, die unter dem Motto „Razzia im Grunewald – Kapitalverbrechen aufklären“ protestierten.

Forderungen von Gewerkschaften

Am 1. Mai wird auch die traditionelle Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) stattfinden. Im vergangenen Jahr nahmen laut Polizei anfänglich 7.500 Personen an der DGB-Demo teil, die Zahl stieg später auf etwa 12.500. Das Motto lautete „Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“. Bei der Abschlusskundgebung am Roten Rathaus sprach die DGB-Landesvorsitzende Katja Karger über die Notwendigkeit, Tarifverträge in Unternehmen zu erhöhen, da derzeit nur in jedem zehnten Unternehmen in Berlin solche Verträge bestehen.

Karger wies außerdem auf die Auswirkungen der hohen Teuerungsraten der letzten zwei Jahre hin und betonte die Bedeutung der anstehenden Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns, der aktuell bei 12,41 Euro liegt und im nächsten Jahr auf 12,81 Euro steigen soll. In Potsdam waren zudem schätzungsweise knapp 1.000 Menschen bei einer DGB-Demo anwesend, während auch an anderen Orten in Brandenburg weitere Kundgebungen geplant sind.

Insgesamt ist die Stimmung in Berlin zum diesjährigen 1. Mai gemischt, mit der Hoffnung auf friedliche Proteste und Feiern, jedoch auch der Möglichkeit von Spannung und Konflikten, wie die Erfahrungen aus den Vorjahren zeigen. Die Polizei bereitet sich darauf vor, auch nachts präsent zu sein, um mögliche Straftaten zu verhindern.

Die Vorbereitungen sind damit in vollem Gange, um sicherzustellen, dass der 1. Mai in Berlin sowohl für Demonstranten als auch für Feiernde ein bemerkenswerter Tag wird.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen rund um die Walpurgisnacht und die Veranstaltungen am 1. Mai in Berlin können Interessierte die Berichterstattung der rbb24, Berliner Zeitung und rbb24 Politik verfolgen.

Details
Vorfall Demonstration
Ursache Demonstrationen, aggressive Stimmung
Ort Müllerstraße, 13349 Berlin, Deutschland
Festnahmen 3
Quellen