Bierkrise in Deutschland: Zölle drücken Export und Absatz sichtlich!
Wernigerode, Deutschland - Der Biermarkt in Deutschland steht vor einer tiefgreifenden Krise. Ein Rückgang der Verkaufszahlen im Inland sowie erhebliche Exportprobleme prägen die aktuelle Lage. Der Absatz von Bier ging im Jahr 2025 weiter zurück, was sich in einem gesunkenen Inlandsabsatz von 4,63 Millionen Hektolitern widerspiegelt, einem Minus von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Januar 2025 betrug der Bierabsatz 5,5 Millionen Hektoliter, was einem Rückgang von 3,3 Prozent entspricht. Für das Gesamtjahr 2025 wird eine pessimistische Prognose erwartet – ein „Supersommer“ wäre dringend erforderlich, um den Absatz zu retten, so ZVW berichtet.
Die Exportzahlen sind ebenfalls alarmierend: Der Export von Bier brach um 10,5 Prozent ein, wobei der Rückgang auf die Marktverhältnisse in Russland besonders dramatisch ausfällt. Seit Jahresbeginn 2024 hat die russische Regierung die Einfuhrzölle für Bier aus „unfreundlichen Staaten“ wie Deutschland erhöht, was bedeutende Auswirkungen auf die Exporte hat. Hersteller, die stark auf den russischen Markt ausgerichtet sind, sehen sich dadurch enormen Schwierigkeiten gegenüber, während der Export in andere Länder wie China ebenfalls schwächelt. Insgesamt gehen 18 Prozent der deutschen Bierproduktion, was 1,45 Milliarden Litern entspricht, in den Export, und laut T-Online brach der Absatz in Russland um mehr als 15 Prozent ein.
Überkapazitäten und Zölle
Die deutsche Braubranche leidet zudem unter erheblichen Überkapazitäten und einem stark umkämpften Markt. Der Wettbewerb im Handel führt zu vielen Preisaktionen, einschließlich Sonderangeboten für Bierkästen – über zwei Drittel der Pils-Biermenge wird über Aktionsangebote verkauft. Eine zusätzliche Belastung stellen die steigenden Zölle dar: Ab dem 5. April 2025 gilt ein zehnprozentiger Basiszollsatz für Bier in die USA, ergänzt durch einen 25-prozentigen Zoll auf den Aluminiumanteil bei Dosenbier. Sollte keine Einigung zwischen den USA und der EU erzielt werden, könnte dieser Zoll im Juli auf 20 Prozent steigen, was die Exportchancen weiter verschlechtern würde. Diese Entwicklungen stellt ZVW fest.
Brauereien wie Veltins und Krombacher zeigen sich jedoch gelassen im Exportgeschäft. Veltins konzentriert sich auf europäische Nachbarländer und erwartet einen Zuwachs für 2025, während Krombacher mit einem Exportanteil von nur etwa 5 Prozent und keinen Lieferungen nach Russland seit Beginn des Ukraine-Kriegs agiert. Oettinger plant, den Export nach Asien zu intensivieren, um die Krise zu überwinden. Die Prognosen sind vor dem Hintergrund, dass der Inlandsabsatz zwischen 2014 und 2024 um 15 Prozent sank, alarmierend Brauer-Bund informiert.
Konsummuster und Marktführer
In Anbetracht der stark gesunkenen Absatzzahlen fragen sich viele, wie sich der Konsum in Deutschland entwickeln wird. Die Zahlen zeigen, dass die Absatzmenge während der Fußball-EM 2023 nur bei 7,8 Millionen Hektolitern lag, verglichen mit 11 Millionen Hektolitern während der WM 2006. Das zeigt, dass sich das Konsummuster der Deutschen verändert hat. Während einige Brüder wie die Radeberger Gruppe und Anheuser-Busch InBev von bestimmten Marken und Produkten profitieren, haben andere Schwierigkeiten, ihre Marktanteile zu halten. Insbesondere die Paulaner Gruppe verzeichnet durch Produkte wie Paulaner Hell und Spezi ein gewisses Wachstum, während Bitburger als Uefa-Bierpartner Marktanteile gewinnen konnte.
Die Situation in der deutschen Brauwirtschaft bleibt angespannt, während die Brauereien versuchen, sich in einem immer herausfordernden Markt zu behaupten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich diese Trends entwickeln werden.
Details | |
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Vorfall | Krise |
Ursache | Zölle, Überkapazitäten, Rückgang des Absatzes |
Ort | Wernigerode, Deutschland |
Quellen |