Bischof Bätzing warnt: Europa steht vor autoritären Veränderungen!

Limburg, Deutschland - Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, zeigte während seiner Osterpredigt im Limburger Dom ein besorgtes Bild der gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklung Europas. Er äußerte die Besorgnis über einen „autoritären“ Umbau der USA und thematisierte die weitreichenden politischen Veränderungen, die seit Donald Trumps Amtsantritt stattgefunden haben. Bätzing sprach von einem „Tag des Unglaubens“ und kritisierte eine neue internationale Politik, die von Lügen und öffentlicher Demütigung geprägt sei. Zwar nannte er den US-Präsidenten nicht beim Namen, doch seine Aussagen waren unmissverständlich gerichtet, wie Welt hervorhebt.
In seiner Predigt skizzierte Bätzing die autoritären Änderungen in Nordamerika seit dem Amtsantritt Trumps. Dazu zählen Angriffe auf die Medienfreiheit, der Druck auf Beamte sowie deren Entlassungen, die Schließung von Grenzen, ein einseitiger Rückzug aus internationalen Vereinbarungen und die Erhebung von Zöllen gegen Handelspartner. Er verband diese Entwicklungen mit aktuellen globalen Krisen, wie dem russischen Überfall auf die Ukraine, der Corona-Pandemie und dem Hamas-Überfall auf Israel. Dabei fragte er die Zuhörer, ob sie das Gefühl hatten, in einer neuen Welt aufgewacht zu sein. Bätzing bemerkte die Überforderung und Angst, die viele Menschen aufgrund dieser schnellen Veränderungen empfinden.
Aufruf zum Handeln
Bätzing nutzte die Osterpredigt als Gelegenheit, um die Zuhörer zu ermutigen, mit der Kraft des christlichen Glaubens gegen die vorherrschenden Ängste zu kämpfen. Er betonte, dass der Sinn der Osterfeier darin liege, Halt und Vernunft in unsicheren Zeiten zu finden. In diesem Kontext kündigte er an, dass die katholische Kirche weiterhin aktiv in die politische Arena eingreifen wolle. Laut Spiegel wird die Stimme der Kirche zunehmend als wichtig erachtet, um auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.
Der Einfluss von Religion auf die Politik ist nicht nur eine Frage der Gegenwart, sondern auch eine historische Überlegung. bpb beleuchtet, wie sich das Verhältnis zwischen Religion und Politik in Europa über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Historisch zeigt sich, dass die Katholische Kirche bereits 1122 im Konkordat von Worms mit weltlichen Herrschern begann, regulierte Einflüsse auszuüben. Der Konflikt zwischen Päpsten und Königen, die Reformationsbewegungen im 16. Jahrhundert und der Kulturkampf in Deutschland stellen nur einige der prägenden Phasen dar.
Religion und Gesellschaft heute
Auch wenn Europa oft als der am wenigsten religiöse Kontinent angesehen wird, zeigt sich bei bestimmten gesellschaftlichen Ereignissen, wie etwa dem Rücktritt eines Papstes, dass Religion durchaus öffentlich präsent ist. Trotz einer tendenziellen Säkularisierung der Gesellschaft sind moralpolitische Themen wie Abtreibung und gleichgeschlechtliche Ehe nach wie vor umstritten. Die katholische Kirche ist sich also bewusst, dass sie in der aktuellen politischen Landschaft gefordert ist, laut und klar Position zu beziehen.
Die Osterpredigt von Georg Bätzing stellt damit nicht nur einen religiösen, sondern auch einen gesellschaftspolitischen Aufruf dar, der sowohl die Gläubigen als auch die breitere Gesellschaft dazu anregen soll, sich aktiver mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen.
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Ort | Limburg, Deutschland |
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