Blitzermarathon 2025: Polizei fordert höhere Strafen für Reiche!
Deutschland - In Deutschland findet diese Woche ein Blitzermarathon statt, der in 14 von 16 Bundesländern durchgeführt wird. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Bevölkerung für die Gefahren von Geschwindigkeitsüberschreitungen zu sensibilisieren. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Sven Hüber, fordert einkommensabhängige Bußgelder für Verkehrssünder. Ziel dieser Forderung ist es, die Strafen gerechter zu gestalten, insbesondere für wohlhabendere Täter, die sich unter Umständen höhere Gelder leisten können, ohne zu lernen, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Das fordert Hüber nicht nur für Geschwindigkeitsüberschreitungen, sondern auch für andere Verkehrsvergehen.
Diese Woche finden die Geschwindigkeitskontrollen im Rahmen eines 24-Stunden-Blitzermarathons statt, der am 9. April 2025 beginnt. Dabei handelt es sich um eine Aktion, die von dem europäischen Polizei-Netzwerk ROADPOL organisiert wird. Laut auto motor und sport wird an diesem Tag zwischen 6 und 22 Uhr intensiv kontrolliert, insbesondere in Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.
Präventive Maßnahmen zur Gefahrenabwehr
Die Polizei verfolgt mit dem Blitzermarathon nicht nur das bloße Messen von Geschwindigkeitsüberschreitungen, sondern möchte vor allem das Fahrverhalten der Menschen langfristig verbessern. Hüber betont, dass die Aktion als präventive Maßnahme zur Gefahrenabwehr dient. Im Vorjahr starben aufgrund von Verkehrsunfällen in Deutschland 2.780 Menschen, und oft war überhöhte Geschwindigkeit ein entscheidender Faktor.
Die Vorbereitungen für den Blitzermarathon sehen vor, dass viele Bundesländer die Standorte der Kontrollen im Voraus bekanntgeben, während andere dies nicht tun. In Niedersachsen und Sachsen wird jedoch auch die gesamte Woche über kontrolliert, ohne einen speziellen Schwerpunkt auf den Blitzermarathon zu legen. In ländlichen Gegenden sind höhere Geschwindigkeiten häufig anzutreffen, was die Notwendigkeit intensiverer Kontrollen untermauert. Einführungen von einheitlichen Bußgeldern haben in der Vergangenheit, wie von Hüber erwähnt, bereits zu Diskussionen geführt.
Kontroversen und Herausforderungen
Trotz der positiven Absichten des Blitzermarathons gibt es kritische Stimmen innerhalb der Polizei. Thorsten Schleheider, GdP-Landesvize in Berlin, bezeichnet die Aktion als „Showeinsatz“ und stellt die Nachhaltigkeit der Maßnahmen infrage. Er fordert stattdessen eine stetige Polizeipräsenz, um Raser und Unfälle wirkungsvoll zu reduzieren. Ein besonders bemerkenswerter Punkt ist die Teilnahme von Brandenburg, das seine Kontrollen auf Alleenstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften konzentriert. Berlin und das Saarland nehmen hingegen nicht an dem Blitzermarathon teil.
Der ADAC unterstützt die Blitzermarathon-Aktionswochen als wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Die wachsende Zahl an Verkehrsunfällen gefährdet nicht nur die Fahrer, sondern auch Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer. Der Blitzermarathon soll das Bewusstsein für die Gefahren schnellen Fahrens schärfen und dazu beitragen, das Tempo der Fahrzeuge an die Bedingungen auf den Straßen anzupassen.
Die Idee der gestaffelten Bußgelder ist nicht neu. Bereits 2016 wurde sie von Niedersachsens damaligem Innenminister Boris Pistorius angesprochen. In Ländern wie Finnland, Holland und der Schweiz sind solche Maßnahmen bereits etabliert. Eine wirkungsvolle Umsetzung könnte dazu beitragen, das Fahrverhalten in Deutschland nachhaltig zu verändern. Der europäische Statistikdienst Eurostat liefert weitere relevante Informationen zu den Verkehrssicherheitsdaten.
Details | |
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Vorfall | Verkehrsunfall |
Ort | Deutschland |
Verletzte | 2780 |
Quellen |