Bittere Entscheidung: Krankenhaus Hennigsdorf wird endgültig geschlossen!

Hennigsdorf, Deutschland - Am 12. April 2025 hat der Kreistag in einer Sondersitzung in Oranienburg entschieden, das städtische Krankenhaus in Hennigsdorf zu schließen. Mit 30 Ja-Stimmen, 20 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen fiel das Ergebnis deutlich aus und stieß auf große Ablehnung seitens der Stadt und vieler Bürger. Proteste, darunter ein Bus voller Bürger, begleiteten die Entscheidung, die für den 9. April 2025 geplant ist. maz-online.de berichtet, dass die Schließung im Rahmen einer Zentralisierung der Standorte in Oranienburg erfolgt.

Der Bürgermeister Thomas Günther (SPD) bezeichnete die Entscheidung als „harten Schlag“ für Hennigsdorf. Landrat Alexander Tönnies (SPD) hingegen erklärte, dass die Schließung notwendig sei, um den Anforderungen der neuen Krankenhausreform gerecht zu werden. Die geplante Zentralisierung sieht auch eine Erweiterung des Oranienburger Krankenhauses vor, das ein 500-Betten-Haus inklusive Parkhaus umfassen soll, mit geschätzten Kosten von über 350 Millionen Euro. Fördermittel aus dem Transformationsfonds sollen hierbei Unterstützung bieten.

Hintergrund der Krankenhausreform

Die Entscheidung zur Schließung basiert auf der Krankenhausreform 2025, die im Januar 2025 in Kraft trat. Diese Reform verfolgt als Ziel die Effizienzsteigerung der Krankenhauslandschaft und die Sicherung der Versorgungsqualität inmitten einer finanziellen Schieflage vieler Kliniken. Die Reform fordert Kriterien und Qualitätsanforderungen, die zunehmend in den Fokus rücken. Laut dutchbullion.de kämpfen in Deutschland über 1.700 Krankenhäuser, viele davon in finanziellen Schwierigkeiten.

Ein Drittel der deutschen Krankenhäuser schreibt rote Zahlen. Das liegt an den steigenden Kosten für Personal, Energie und medizinische Versorgung. Um Insolvenzen – insbesondere in ländlichen Regionen – zu vermeiden, ist die Reform unerlässlich. Die Umstrukturierung sieht unter anderem die Einführung von Leistungsgruppen vor, wodurch spezialisierte Kliniken gebildet werden können und komplexe Eingriffe nur dort durchgeführt werden. Dieses Vorgehen könnte dazu führen, dass kleinere Kliniken langfristig schließen müssen.

Reaktionen und Auswirkungen auf die Region

Viele Bürger in Hennigsdorf sind enttäuscht und lehnen die Reform ab, was sich in den jüngsten Protesten widerspiegelt. Zusätzlich planen die Landkreise Barnim und Uckermark finanzielle Hilfen für die Krankenhausstandorte in Prenzlau und Angermünde, um die dortige Versorgung zu sichern. Insbesondere das Medizinisch-Soziale Zentrum Uckermark hatte kurz vor dieser Diskussion eine drohende Insolvenz abwenden können. zeit.de berichtet über die Bestrebungen, diese Klinikstandorte langfristig zu stabilisieren.

Trotz der Schließung in Hennigsdorf wird betont, dass keine Personalabbau-Maßnahmen geplant sind und die ambulante Versorgung erhalten bleibt. Der Landkreis Uckermark stellt vorübergehend zwei Millionen Euro bereit, um die laufenden Kosten zu decken. Eine Perspektive zur Schließung des Hennigsdorfer Krankenhauses sieht die Kreistagsmehrheit in den kommenden fünf bis sieben Jahren, was den betroffenen Bürgern und Mitarbeitern Zeit gibt, sich auf die Veränderungen einzustellen.

Die langfristigen Wirkungen der Reform und ihrer Umsetzung werden sich erst in einigen Jahren zeigen, wobei die Neugliederung der Kliniklandschaft auch zu längeren Anfahrtswegen für Patienten in ländlichen Gebieten führen könnte. Die Hoffnung der Verantwortlichen liegt jedoch darin, dass die neue Struktur eine verbesserte Behandlungsqualität durch Spezialisierung ermöglicht.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ursache Krankenhausreform
Ort Hennigsdorf, Deutschland
Schaden in € 350000000
Quellen