Brandenburgs Betriebe suchen Nachfolger: Neue Plattform hilft sofort!
Cottbus, Brandenburg, Deutschland - Rund 2.500 Betriebe in Südbrandenburg stehen vor der Herausforderung, Nachfolger zu finden. Die Handwerkskammer Cottbus (HKW) hat vor sechs Monaten die Plattform „Nachfolgezentrale“ ins Leben gerufen, um diese Betriebe zu unterstützen. Laut rbb24 haben sich bereits über 320 potenzielle Nachfolger aus Brandenburg registriert. Derzeit befinden sich rund 200 Betriebe aktiv auf der Suche nach einer Nachfolge.
Die Nachfolgezentrale ist ein Gemeinschaftsprojekt, das von den sechs Brandenburger Wirtschaftskammern, dem Land Brandenburg sowie der Bürgschaftsbank getragen wird. Dabei wird die Plattform von zwei Mitarbeitern der HKW verwaltet, die Beratung und Begleitung bei Unternehmensübernahmen anbieten. Eine der zentralen Aufgaben der Plattform ist es, passende Matches zwischen Übergebern und Nachfolgern zu finden. Um dies zu erreichen, erstellt die Software anonymisierte Kurzprofile, die auf Standort, Branche, Mitarbeiteranzahl und Qualifikation der Nachfolger basieren.
Herausforderungen und Unterstützung
Besonders im Handwerk suchen viele Betriebe, vor allem aus der Baubranche, Nachfolger. Aber auch Dienstleistungs- und Handelsbetriebe sind auf der Plattform vertreten. Aktuell werden fünf Kontaktanbahnungen begleitet, einschließlich eines konkreten Erstgesprächs im Elektrobereich. Das Thema Unternehmensnachfolge gestaltet sich oft als langwierig und kompliziert, da zahlreiche Herausforderungen wie die finanzielle und steuerliche Vorbereitung sowie die Einschätzung der Unternehmenspassung zu bewältigen sind.
Um die Nachfolge zu fördern, hat die Plattform das Ziel, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen und die Suche nach geeigneten Nachfolgern zu erleichtern. Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach betont die Bedeutung von Handwerksbetrieben und kleinen sowie mittleren Unternehmen für die Wirtschaft des Landes. Insbesondere in Brandenburg leiten etwa 90.000 Unternehmen Geschäftsführer oder Inhaber, die älter als 55 Jahre sind. Viele dieser Unternehmer haben bislang keinen Nachfolger gefunden, was die Initiative umso dringlicher macht, wie auch hwk-ff.de erklärt.
Technologischer Ansatz für Nachfolgen
Das Onlineportal „nachfolgezentrale-brandenburg.de“, ein Produkt der Kooperation zwischen den Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern sowie der Bürgschaftsbank Brandenburg, nutzt einen Algorithmus, um potenzielle Nachfolger mit den abgebenden Unternehmern zu vernetzen. Bei hohen Übereinstimmungen zwischen den Kriterien der Nachfolger und den Angaben der übergebenden Unternehmen wird eine Zusammenführung sowie Unterstützung im Nachfolgeprozess angestrebt. Die Förderung der Plattform beträgt bis zu 1,2 Millionen Euro bis 2027, um die Effektivität und Reichweite der Initiative zu erhöhen.
Die Nachfolgezentrale könnte nicht nur der Wirtschaft Brandenburgs helfen, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus geeignete Nachfolger finden. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die wirtschaftliche Stabilität und die Attraktivität der Region zu sichern, so die Einschätzung der Verantwortlichen.
Diese umfassenden Bemühungen zeigen, wie wichtig es ist, die betriebliche Nachfolge aktiv zu gestalten, um Arbeitsplätze und Lebenswerke zu bewahren. Ein überlegter Ansatz zur Nachfolge sichert nicht nur bestehende Unternehmen, sondern sorgt auch für die Schaffung neuer wirtschaftlicher Perspektiven in der Region, wie hwk-cottbus.de betont.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Cottbus, Brandenburg, Deutschland |
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