Freies Radio für die Lausitz: Kultur und Mitbestimmung starten 2025!

Cottbus, Deutschland - In der Lausitz entsteht ein aufregendes neues Projekt: die Entwicklung eines Freien Radios, das ab 2024 die Region mit einem vielfältigen Radioprogramm bereichern soll. Die BTU Cottbus-Senftenberg initiiert dieses Vorhaben mit einer umfassenden Förderung von 206.000 Euro. Ziel ist es, Menschen vor Ort die Möglichkeit zu bieten, Radioprogramme und digitale Audioproduktionen zu gestalten, und damit aktiv an der demokratischen Medienöffentlichkeit teilzuhaben. Laut der BTU wird das Radio deutschlandweit per Digitalstreaming senden und in der Lausitz als kultureller und sozialer Begegnungsort agieren, berichtet die BTU.

Das Projekt richtet sich auch an marginalisierte Stimmen in der Gesellschaft, die als Radiomacher*innen aktiv werden sollen. Neben dem Aufbau von Sendestrukturen wird die Beteiligung von Bürger*innen in Form von Mediapädagogik gefördert. Hierzu finden Workshops statt, in denen ein „Radioführerschein“ erworben werden kann, um audiotechnische und journalistische Strategien zu erlernen. Laut Angaben des Lausitz-Netzwerks soll das Freie Radio vor allem der Sichtbarkeit der vielfältigen Kulturlandschaft der Lausitz dienen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

Kooperationen und Partizipation

Die Radio-Initiative wird unter der Leitung von Professorin Stefanie Kiwi Menrath entwickelt. Die offene Redaktionssitzung am 14. Mai 2025, zu der Interessierte eingeladen sind, bietet eine erste Plattform für Austausch und Diskussion. Anmeldungen können per E-Mail an menrath(at)b-tu.de gesendet werden. Zudem wird die Agentur M2B in die Kooperation eingebunden, um den inhaltlichen Austausch und die Umsetzung zu unterstützen.

Das Projekt „Freies Radio für Cottbus und die Lausitz“ wird bis zum Ende des Jahres 2027 laufen und plant Kooperationen mit verschiedenen Kultureinrichtungen und Vereinen, um kulturelle Angebote zu fördern. Ein Highlight wird ein zweitägiges Radiofestival im Sommer 2027 sein, das der Sichtbarkeit und dem Austausch in der Region dienen soll. Die BTU betont, dass dieses Projekt eine bedeutende Rolle in der Schaffung von digitalen Partizipationsräumen für die Bürger*innen der Lausitz spielt.

Die Bedeutung Freier Radios

Freie Radios sind nicht-kommerzielle Kultur- und Begegnungsorte, die vor allem zivilgesellschaftlichen Akteuren Raum bieten. Sie fördern das gegenseitige Kennenlernen und den Austausch innerhalb der Gemeinschaft. Angesichts der Tatsache, dass es in Südbrandenburg bislang kein Freies Radio gibt, weist das Netzwerk darauf hin, dass dieses Vorhaben eine wichtige Lücke schließt.

Darüber hinaus sind in Deutschland viele Freie Radios wie das Freie Senderkombinat (FSK) in Hamburg aktiv, das einen Simulcastbetrieb mit UKW und DAB+ anbietet. Der Übergang von UKW zu DAB+ ist für die Zukunft der Radios wichtig, um eine bessere Klangqualität und Empfang zu garantieren. Dieser langsame Prozess wird von vielen Sendern vorangetrieben, während sie weiterhin ihre Hörer über die traditionelle UKW-Technologie erreichen möchten. FSK sucht derzeit neue Fördermitglieder und Unterstützung, um weiterhin unabhängig agieren zu können, was die Notwendigkeit und Relevanz von Freien Radios in der heutigen Medienlandschaft unterstreicht. Die Plattform für Freie Radios ist ein wichtiger Anlaufpunkt für in diesem Bereich Interessierte.

Das neue Freie Radio in der Lausitz stellt somit einen bedeutenden Schritt in der Stärkung der kulturellen Teilhabe und der Stimmenvielfalt in der Region dar.

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Ort Cottbus, Deutschland
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