Einigung zwischen Hohenzollern und Staat: Kunstschätze bleiben in Berlin!
Burg Hohenzollern, Deutschland - Nach jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen zwischen dem Haus Hohenzollern und den öffentlichen Stellen in Deutschland gibt es nun eine Einigung bezüglich des Kunst- und Kulturerbes. Georg Friedrich Prinz von Preußen, der Mitbesitzer der Burg Hohenzollern, hat sich mit Vertretern der Bundesregierung auf eine Lösung geeinigt, die dem Land Brandenburg als Teil des Prozesses zur Verfügung steht. Diese Einigung wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg bestätigt. Gespräche zwischen Georg Friedrich von Preußen und der öffentlichen Hand laufen bereits seit Oktober.
Die Einigung sieht vor, dass das Kunstvermögen, das jahrzehntelang im Streit lag, weiterhin im Eigentum der öffentlichen Hand bleibt. Für rund 27.000 Objekte, darunter bedeutende Skulpturen, Gemälde und Teppiche, wurde eine bedeutende Regelung getroffen. Laut dem Bericht von n-tv wird auch eine Liste mit besonders wertvollen Kunstwerken, die sogenannte „19er-Liste“, nun der öffentlichen Hand zugeordnet.
Wichtige Details der Einigung
Die Verhandlungen haben zu einer umfassenden, außergerichtlichen Einigung geführt, die hinter den Kulissen ausgehandelt wurde. Georg Friedrich Prinz von Preußen hat weitgehend auf seine bisherigen Forderungen verzichtet, was bedeutende Schritte in Richtung eines künftigen Miteinanders symbolisiert. Der geplante Entwurf für einen gemeinsamen „Rahmenvertrag“ wurde bereits von den wichtigsten Beteiligten unterzeichnet, darunter der Bund, die Länder Brandenburg und Berlin, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten sowie das Deutsche Historische Museum.
Aus dem Bericht des SWR geht hervor, dass alle anhängigen Anträge des Hauses Hohenzollern nach dem Vermögensgesetz zurückgenommen werden. Dies bedeutet eine entscheidende Wende, da auch die juristischen Auseinandersetzungen mit Medien und Wissenschaftlern, die das Haus Hohenzollern in den letzten Jahren geführt hat, beendet werden sollen.
Zukünftige Perspektiven
Das Ergebnis der Verhandlungen könnte langfristige Auswirkungen auf den Kunstbesitz in Deutschland haben. Eine gemeinsame Stiftung mit dem Namen „Stiftung Hohenzollernscher Kunstbesitz“ ist geplant, die künftig die Verwaltung dieser bedeutenden kulturellen Schätze übernehmen könnte. Die Objektanzahl umfasst etwa 3.000 Teile aus rund 70 Schlössern und Villen. Außerdem beinhaltet die Staatsbibliothek der Preußenkönige insgesamt 18.000 Objekte.
In einem parallelen Projekt zur Aufarbeitung von Kunstraub und Rückgabe hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg eine Mediathek vorgestellt. Diese trägt den Titel „Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten“ und wird bis Ende 2024 kontinuierlich mit weiteren Lebensgeschichten ergänzt. Dieses Projekt repräsentiert einen weiteren Schritt in Richtung der Aufarbeitung des deutschen Kulturerbes und seiner Geschichte, wie im Bericht der Stiftung Preußischer Kulturbesitz erläutert.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Burg Hohenzollern, Deutschland |
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