Thüringen im Chaos: AfD blockiert Richterwahl undätzt Justiz!

Thüringen, Deutschland - In Thüringen sorgt der Streit um die Besetzung des Richterwahlausschusses für politische Turbulenzen. Die AfD hat angekündigt, die Ernennung neuer Richter aktiv zu verhindern, was als ein schwerer Rückschlag für die Thüringer Justiz eingestuft wird. Laut MDR kritisieren sowohl die CDU als auch die SPD das Vorgehen der AfD scharf. Die CDU wirft der AfD vor, „kein Interesse an einer funktionierenden Demokratie“ zu haben, während die SPD die Partei als eine Gefahr für die Rechtsstaatlichkeit bezeichnet.

Der Konflikt um den Richterwahlausschuss ist tief verwurzelt in einem Machtkampf, der auch den Posten des Landtags-Vizepräsidenten betrifft. Die AfD macht ihre Zustimmung zu Kandidaten für den Wahlausschuss von der Bedingung abhängig, dass ihr Abgeordneter Jörg Prophet als Vizepräsident gewählt wird. Zudem fordert sie, einen Vertreter in die Parlamentarische Kontrollkommission (PKK) entsenden zu dürfen – ein Ansinnen, das von den anderen Parteien abgelehnt wurde.

Blockade durch die AfD

Die Thüringische AfD-Fraktion hat sich aus dem Richterwahlausschuss zurückgezogen, als Reaktion auf die verweigerte Unterstützung für ihren Abgeordneten Stefan Möller, welcher den Vorsitz im Justizausschuss übernehmen sollte. Möller wurde von Linken, SPD und Grünen als „unwählbar“ eingestuft. Diese Blockade versetzt den Ausschuss in eine schwierige Lage, da ohne ihn keine neuen Richter eingestellt oder auf Lebenszeit berufen werden können.

Die AfD sieht sich nicht nur als ein Blockierer, sondern auch als strategischer Akteur in diesem Machtspiel. Laut LTO zieht die Partei ihre Stellvertreterin Wiebke Muhsal ab und erklärt, dass eine Mehrheit für den Richterwahlausschuss nicht denkbar sei. Der Justizminister Dieter Lauinger von den Grünen zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass der Ausschuss weiterhin handlungsfähig bleibt, auch ohne die Teilnahme der AfD.

Kritik und Warnungen

Die Linke bezeichnet die Situation als „Schmierentheater“ und ein „schäbiges Machtspiel“, das die Demokratie und den Rechtsstaat untergräbt. Der MDR hebt hervor, dass bereits vor der Landtagswahl 2014 Konflikte um die Besetzung des Richterwahlausschusses auftraten. Die AfD wird dabei als „Wolf im Schafspelz“ bezeichnet, der versucht, das Vertrauen der Bürger in den Staat zu untergraben.

Die aktuellen Entwicklungen kommen in einem Kontext von Diskussionen über mögliche Änderungen der Landtags-Geschäftsordnung und der Thüringer Verfassung. Warner und Mahner hatten bereits auf eine drohende Machtübernahme einer extremistischen Partei hingewiesen, die die Prinzipien der Demokratie gefährden könnte.

Insgesamt zeigen die Auseinandersetzungen im Thüringer Landtag, wie fragile die politischen Strukturen sind und dass der Konflikt um den Richterwahlausschuss nicht nur rechtliche, sondern auch gesellschaftliche Dimensionen hat.

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Vorfall Gesetzgebung
Ort Thüringen, Deutschland
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