Neuanfang in Deutschland: Flüchtlinge aus Afrika landen in Hannover!
Hannover-Langenhagen, Deutschland - Am 11. April 2025 landete ein Charterflug aus Nairobi am Flughafen Hannover-Langenhagen und brachte 220 Flüchtlinge nach Deutschland. Die an Bord Befindlichen stammen aus Ländern wie Südsudan, Burundi, Somalia, der Demokratischen Republik Kongo und Äthiopien. Viele von ihnen lebten jahrelang in Flüchtlingslagern in Kenia und hatten kaum Perspektiven auf Rückkehr oder Integration. Samuel Kajoro, 24 Jahre alt und einer der Passagiere, wuchs im Kakuma-Flüchtlingslager auf und hat dort einen Schulabschluss erworben. Er unterrichtete im Lager und beschreibt den Moment seiner Ankunft in Deutschland als ersten Augenblick von Sicherheit und Freiheit in seinem Leben.
Diese Ankunft war Teil eines von der Bundesregierung initiierten Resettlement-Programms, das jährlich ein Kontingent besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge aufnimmt. Im Rahmen dieses Programms werden Flüchtlinge, die zuvor in Drittstaaten wie Kenia lebten, dauerhaft in Deutschland aufgenommen. Dies geschieht allerdings nicht willkürlich; alle Flüchtlinge müssen ein Auswahlverfahren des BAMF und des UNHCR durchlaufen. Dabei werden Faktoren wie politische Verfolgung, Gewalt, medizinischer Bedarf und Integrationsfähigkeit berücksichtigt, was den humanitären Ansatz des Programms unterstreicht. Laut BAMF sind Personen mit besonderen Bedürfnissen wie Opfer von Gewalt oder Folter besonders priorisiert.
Lebensgeschichten von Flüchtlingen
Ein weiterer Passagier des Flugs, Abedi Abdallah, floh im Alter von nur 17 Jahren aus der Demokratischen Republik Kongo und lebte 14 Jahre in Kakuma. Dort schloss er eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker ab und spricht mehrere Sprachen. Für Abdallah ist die Ankunft in Deutschland verbunden mit der Hoffnung, dass seine Kinder in Frieden aufwachsen können. Er sieht die deutsche Sprache als Schlüssel zu seiner Integration.
Die Resettlement-Programme bieten eine organisierte und sichere Möglichkeit für Menschen, die in Erstaufnahmeländern leben und keinen Schutz mehr in ihrer Heimat finden, insbesondere für schutzbedürftige Gruppen wie Kinder und Frauen. BAMF erklärt, dass Deutschland zwischen 2012 und 2017 insgesamt 2.919 Personen im Rahmen des Resettlement-Programms aufgenommen hat. Hierbei wird die Wahrung der Familieneinheit betont, und viele Flüchtlinge werden im Familienverband resettled, was den emotionalen und sozialen Aufenthalt erleichtert.
Verteilung und Integration in Deutschland
In Niedersachsen, wo die aktuellen Flüchtlinge ankommen, wurden allein im Jahr 2024 bereits 1.196 Menschen aus Resettlement-Programmen aufgenommen. Niedersachsen und Brandenburg sind die einzigen Bundesländer, die Flüchtlinge aus solchen Programmen zunächst versorgen. Nach einer zweiwöchigen Phase im Grenzdurchgangslager Friedland erfolgt die Verteilung der Flüchtlinge auf die restlichen Bundesländer. Flüchtlinge, die über das Resettlement-Programm nach Deutschland kommen, erhalten eine Aufenthaltserlaubnis und müssen kein Asyl beantragen, wodurch der Integrationsprozess erleichtert wird.
Das Resettlement-Programm wird auch durch Initiativen wie „Neustart im Team“ (NesT) unterstützt. Es zielt darauf ab, durch zivilgesellschaftliche Unterstützung zusätzliche Aufnahmeplätze zu schaffen und Flüchtlingen durch Mentoren in zahlreichen Lebensbereichen, darunter Wohnraum und Behördengänge, zu helfen. Dies zeigt den zunehmenden Willen zur Integration sowie den Ausbau von Unterstützungsstrukturen für neu angekommene Flüchtlinge.
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Vorfall | Migration |
Ort | Hannover-Langenhagen, Deutschland |
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