Gastvortrag in Münster: Der neue katholische Moment in den USA!

Johannisstraße 8–10, 48151 Münster, Deutschland - Am 27. Mai 2025 wird Professor Dr. Massimo Faggioli an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster einen Gastvortrag halten. Beginn ist um 19.30 Uhr im Hörsaal KTh I, Johannisstraße 8–10. Unter dem Titel „The New Catholic Moment in the USA. From the 1980s to Donald Trump“ wird Faggioli aktuelle (kirchen-)politische Debatten in den USA analysieren. Der renommierte Experte für historische Theologie, der seit 2016 an der Villanova University lehrt, hat sich sowohl als Kritiker des US-Rechtskatholizismus als auch als Kenner der Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils einen Namen gemacht.
Faggioli, geboren 1970 in Italien und ausgebildet in Tübingen, ist Teil der „Alberigo-Schule“ in Bologna und fokussiert sich auf Themen wie das nachkonziliare Papsttum und die Dynamiken innerhalb der katholischen Kirche in den USA. Seine kritischen Äußerungen zur Trump-Administration und zu politischen Akteuren wie J.D. Vance haben in den letzten Jahren für Aufmerksamkeit gesorgt.
Politische Veränderungen in den USA
Die politischen Verhältnisse in den USA haben sich zuletzt stark gewandelt. Donald Trump hat seinen Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl 2024 unter veränderten Bedingungen begonnen. Ein wichtiger medialer Berater, Steve Bannon, fehlt im Wahlkampfteam, und es gab umfangreiche personelle Veränderungen. Trumps erste Amtszeit hat Gräben in Allianzen hinterlassen, und die Unterstützung religiöser Wählergruppen, einschließlich der katholischen Wähler, ist nicht mehr so sicher wie zuvor, berichtet katholisch.de.
Die katholische Wählerschaft, die etwa 21 % der US-Bevölkerung ausmacht, wurde historisch umworben und bildet aufgrund interner Spannungen und der wachsenden Zahl nicht-religiöser Menschen eine entscheidende Wählergruppe. Besonders die Abtreibungsdebatte ist in diesem Kontext von zentraler Bedeutung. Mit Joe Bidens Rückzug aus dem Rennen um das Präsidentenamt verliert Papst Franziskus einen wichtigen Gesprächspartner. Kamala Harris, die voraussichtlich als Bidens Nachfolgerin gehandelt wird, könnte die Abtreibungsfrage möglicherweise verstärken. Die katholischen Bischöfe in den USA sind ebenfalls politisch gespalten; während viele Trump wegen seiner Anti-Abtreibungshaltung unterstützen, erkennen einige die Risiken einer strikten Anti-Abtreibungsdoktrin.
Katholische Wähler im Fokus
In den Entwicklungen der US-Politik sind die katholischen Wähler von zentraler Bedeutung. Faggioli hebt hervor, dass diese Wählergruppe seit den späten 1970er Jahren politisch gespalten ist, insbesondere in Bezug auf gesellschaftliche Fragen wie die Abtreibung. Der Einfluss von J.D. Vance, einem konvertierten Katholiken und potenziellen Vizepräsidentschaftskandidaten, könnte Trumps Kurs weiter prägen und die katholische Wählerschaft ansprechen. Vance wird als antiliberaler Katholik wahrgenommen, der Trumps Positionen unterstützen muss. Diese strategischen Überlegungen könnten die politische Landschaft in den kommenden Jahren erheblich beeinflussen.
Faggioli stellt fest, dass die katholische Kirche in den USA sich nicht länger als geschlossener Wählerblock präsentiert. Innerhalb der Gemeinschaft sind sowohl liberale Tendenzen als auch die Zunahme von Einwanderern aus latein- und südamerikanischen Ländern zu beobachten. Dies führt zu einer Veränderung des politischen Katholizismus, der zunehmend vielseitig und weniger konservativ wird. Die kommenden Wahlen werden entscheidend sein für die Beziehung zwischen der katholischen Kirche, den Wählern und den politischen Parteien in den USA, wird in einem weiteren Artikel von katholisch.de zusammengefasst.
Die bevorstehenden Entwicklungen in der US-Politik und die Auswirkungen auf die katholische Kirche stellen eine komplexe Herausforderung dar, die sowohl für die Bischöfe als auch für die Wähler von großem Interesse bleibt.
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Ort | Johannisstraße 8–10, 48151 Münster, Deutschland |
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