BVG unter Druck: Rekordfahrgäste trotz steigender Verspätungen!

Berlin, Deutschland - Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben im Jahr 2024 einen signifikanten Anstieg bei den Fahrgastzahlen verzeichnet, obwohl das Jahr von zahlreichen Ausfällen und Verspätungen geprägt war. Laut rbb24 nutzten über 1,1 Milliarden Fahrgäste den öffentlichen Nahverkehr, was einem Zuwachs von rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Anstieg um mehr als 50 Millionen Fahrgastfahrten bringt die Zahlen auf das Niveau des Rekordjahres 2019, was die Überwindung der sogenannten „Corona-Delle“ im Berliner Nahverkehr unterstreicht.

Ein Faktor für den Anstieg ist die steigende Zahl der Abonnenten, die nun auf 1,2 Millionen angewachsen ist. Die Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität bleibt ungebrochen, was sich auch in den Plänen der BVG für eine nachhaltige Entwicklung widerspiegelt. Unternehmensvorstand Henrik Falk betonte, dass die hohen Fahrgastzahlen einen großen Ansporn darstellen. Dadurch wird zwar ein positives Bild erzeugt, doch die Herausforderungen bleiben erheblich.

Probleme mit der Zuverlässigkeit

Die BVG verzeichnete dennoch ein schwieriges Jahr bezüglich der Zuverlässigkeit ihrer Dienstleistungen. Besonders die U-Bahnen wiesen 2024 eine deutlich verringerte Zuverlässigkeit auf: Nur 93,8 Prozent der Züge fuhren zuverlässig, während dieser Wert im Vorjahr noch bei 97,5 Prozent lag. Die Hauptursache für diese Unzuverlässigkeit liegt in der überalterten Fahrzeugflotte t-online berichtet.

Um die Situation zu verbessern, testet die BVG bereits neue U-Bahnfahrzeuge. Die vollständige Stabilisierung im Regelbetrieb wird allerdings noch einige Monate in Anspruch nehmen. Parallel stagnierte die Zuverlässigkeit der Straßenbahnen, während die Busse im Vergleich dazu einen Anstieg der Zuverlässigkeit von 95,5 auf 98,2 Prozent verzeichnen konnten. Dennoch lag die Pünktlichkeit nur bei 88 Prozent, eine leichte Abnahme im Vergleich zum Vorjahr.

Strategien zur Verbesserung

Die BVG hat sich entschieden, sich auf Stabilität anstatt auf Wachstum zu konzentrieren. Laut der Unternehmensstrategie soll die Zuverlässigkeit der U-Bahnen mittelfristig auf 99 Prozent erhöht werden. Dies wird durch Maßnahmen wie verlängerte Taktzeiten und verbesserte Fahrgastinformation, einschließlich Live-Durchsagen an Bahnhöfen, unterstützt. BVG-Chef Henrik Falk unterstreicht den Anspruch der BVG auf eine zeitgemäße, nachhaltige und verlässliche Mobilität, was in der gegenwärtigen Verkehrssituation von hoher Wichtigkeit ist.

Im Hinblick auf personaltechnische Herausforderungen hat die BVG im Jahr 2024 rund 2.600 Stellen besetzt, wobei der Bedarf durch eine hohe Fluktuation ausgeglichen wurde. Für 2025 sind 800 neue Einstellungen im Fahrdienst und weitere 300 in Werkstätten geplant, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Dies zeigt das Engagement der BVG, nicht nur für ihre Fahrgäste, sondern auch für die Mitarbeitenden.

Insgesamt stehen die Berliner Verkehrsbetriebe vor der Herausforderung, die steigenden Nutzerzahlen mit einer stabilen und zuverlässigen Dienstleistung in Einklang zu bringen, was angesichts der Vielzahl von Ausfällen und einer überalterten Fahrzeugflotte eine komplexe Aufgabe darstellt bvg.de. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Umsetzung der notwendigen Verbesserungsmaßnahmen.

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Ort Berlin, Deutschland
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