Cannabis-Club „Exotic Kingdom“ in Fulda: Erster Anbau in Bayern startet!

Fulda, Deutschland - Am 25. April 2025 gab das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Hessen bekannt, dass der Cannabis Social Club „Exotic Kingdom“ in Fulda eine Anbaulizenz erhalten hat. Dieser Schritt ist entscheidend, da der Club einer der ersten in Bayern ist, der berechtigt ist, Cannabis anzubauen. Die Lizenz wurde am 23. April 2025 erteilt, und der Verein plant, in ein bis zwei Monaten mit dem Anbau zu beginnen. Mit dieser Genehmigung reiht sich „Exotic Kingdom“ in die wachsende Bewegung der Cannabis Social Clubs in Deutschland ein.

Der Hauptsitz des Clubs befindet sich in Fulda, während die Anbauhalle in Bad Brückenau in Unterfranken angesiedelt werden soll. Dort wird der Club voraussichtlich bis zu 300 Kilogramm Cannabis pro Jahr für seine Mitglieder produzieren. Die Mitgliederzahl ist auf maximal 500 Personen begrenzt, mit einer Aufnahmegebühr von 200 Euro und monatlichen Beiträgen von 25 Euro. Ziel des Vereins ist es, den Schwarzmarkt zurückzudrängen und den Jugendschutz zu stärken. Der Club wurde Ende 2022 gegründet und hat seither Präventionskurse sowie Sicherheitskonzepte entwickelt, die unter anderem in Kooperation mit der psychosozialen Beratungsstelle für Suchtprobleme des Caritasverbandes Bad Kissingen entstanden sind.

Anbaulizenz und gesetzliche Rahmenbedingungen

Cannabis Social Clubs (CSC) sind als Vereine für den gemeinschaftlichen Anbau von Hanfpflanzen konzipiert. Mitglieder dürfen pro Monat 50 Gramm Cannabis erhalten, wenn sie über 21 Jahre alt sind, und 30 Gramm, wenn sie unter 21 Jahre alt sind. Die Anbaulizenz des „Exotic Kingdom“ ist zunächst für sieben Jahre gültig. Auch wenn der Club nun eine Lizenz hat, bleibt die politische Lage zur Cannabis-Legalisierung in Deutschland ungewiss. Werbeflächen für die Clubs sind gesetzlich verboten, und es müssen Abstandsregeln zu Schulen und Kindergärten eingehalten werden.

Am 1. April 2024 trat in Deutschland das Konsumcannabisgesetz in Kraft, welches den Anbau und Besitz von Cannabis für Erwachsene in begrenzten Mengen erlaubt. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen fördern die Gründung solcher Clubs, die nicht nur als Anlaufstelle für Cannabis-Nutzer fungieren sondern auch zur Bekämpfung des Schwarzmarkts beitragen möchten. Auf den etwa 150 genehmigten Cannabis Social Clubs kann jedoch ein hoher bürokratischer Aufwand lasten, und in Bayern blieb die Genehmigung bislang eine Seltenheit.

Gesellschaftliche Auswirkungen und Perspektiven

Eine erste Bilanz der Legalisierung zeigt, dass es bislang keine signifikanten Veränderungen unter den Konsumprävalenzen gegeben hat. Allerdings wird mittelfristig ein Anstieg des Konsums erwartet, insbesondere unter jungen Erwachsenen. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland etwa 4,5 Millionen Cannabis-Konsumenten, und die Zahl hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Dennoch bleibt Alkohol die Hauptursache für Verkehrsunfälle, während der Einfluss von Cannabis-Konsum in Bayern im Jahr 2024 um 27 % gestiegen ist.

Die politischen Diskussionen um die Legalisierung zeigen, wie umstritten das Thema nach wie vor ist. Während einige Parteien, wie die CDU und CSU, die Abschaffung des Gesetzes fordern, gibt es in vielen Städten besagte Modellprojekte für kontrollierte Abgaben von Cannabis, um den Schwarzmarkt weiter zu reduzieren. Wissenschaftliche Begleitungen durch Hochschulen und Kommunen sind geplant, um die Effekte der Legalisierung besser zu verstehen.

Der Cannabis Social Club „Exotic Kingdom“ repräsentiert somit einen wichtigen Schritt in der Rolle von Cannabis in der deutschen Gesellschaft und zeigt, wie lokale Initiativen zur Legalisierung und Regulierung von Cannabis beitragen können.

Für weitere Informationen können die Artikel von op-online, Fuldaer Zeitung und Deutschlandfunk konsultiert werden.

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Vorfall Sonstiges
Ort Fulda, Deutschland
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