Cannabisgesetz senkt Drogendelikte in Aalen dramatisch um 40%!

Aalen, Deutschland - Seit April 2024 ist in Deutschland der Konsum von Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen legal. Diese Legalisierung hat bereits bemerkenswerte Auswirkungen auf die Kriminalität im Bereich Drogen gezeigt. Laut der Schwäbischen Post verzeichnet das Polizeipräsidium Aalen einen Rückgang der Drogendelikte. Im Jahr 2023 wurden 2122 Fälle registriert, während im Jahr 2024 nur noch 1166 Fälle verzeichnet wurden, was einem Rückgang von über 40 Prozent entspricht. Polizeipräsident Reiner Möller sieht hier einen direkten Zusammenhang mit dem neuen Cannabisgesetz.

Durch die Legalisierung dürfen Erwachsene bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit mit sich führen und bis zu 50 Gramm zu Hause besitzen. Außerdem ist der Anbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen pro Person erlaubt. Trotz der sinkenden Zahlen bei den Strafanzeigen sieht Möller, dass die Arbeit der Polizei komplexer geworden ist. Unklare rechtliche Auslegungen, beispielsweise bezüglich der Definition von „in Sichtweite von Kindern“, führen zu Unsicherheiten in der Polizeiarbeit.

Herausforderungen im Drogenuptake

Trotz der positiven Zahlen im Bereich der Anzeigezahlen gibt es laut Möller „keine positiven Effekte“ im Kampf gegen den Schwarzmarkt. Viele Konsumenten beziehen nach wie vor Cannabis illegal. Dies spiegelt sich auch in der Statistik wider: Im Jahr 2023 wurden deutschlandweit 207.563 Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Cannabis registriert, was etwa zwei Dritteln der Rauschgiftdelikte entspricht. Dies geht aus dem Bericht des Bundeskriminalamtes hervor.

Im gleichen Jahr hat die Polizei in Deutschland 20,9 Tonnen Marihuana und 3,7 Tonnen Haschisch sichergestellt. Die Rückgangsrate der Drogendelikte könnte durch den Gesetzeswechsel beeinflusst werden, während gleichzeitig ein Anstieg der Kokain-Konsummuster festzustellen ist. Dies geht einher mit einem Anstieg der Kokain-Delikte um 27,4 % auf einen neuen Höchststand. Die Menge des sichergestellten Kokains verdoppelte sich 2023 auf rund 43 Tonnen.

Entwicklung der Rauschgiftstatistik

Im Jahr 2022 registrierte die deutsche Polizei insgesamt 346.877 Rauschgiftdelikte, was einem Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der gestiegenen Anzahl an Anzeigen ist die Aufklärungsquote bei Drogendelikten leicht auf 90,8 % gesunken. 2023 starben in Deutschland 2227 Menschen an Drogen, was einen Anstieg von 11,9 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Das durchschnittliche Alter der Drogentoten lag bei 41 Jahren, wobei 1.479 Personen an Mischkonsum starben.

In den letzten Jahren ist ein konstantes Interesse an synthetischen Drogen wie Amphetamin und Ecstasy zu beobachten. Die Sicherstellungen betrugen fast 2.000 kg Amphetamin und über 1,1 Millionen Ecstasy-Tabletten. Neuartige psychoaktive Substanzen haben ebenfalls an Bedeutung gewonnen, wobei die Polizei versucht, die Rauschgiftkriminalität an allen Punkten der Logistikkette zu bekämpfen.

Die Bundesregierung plant eine „ergebnisoffene Evaluation“ des Cannabisgesetzes, um die langfristigen Folgen und Erfolge der Legalisierung zu analysieren. In dem Kontext wird auch die Problematik des Jugendschutzes und der gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen auf den Drogenkonsum thematisiert.

Details
Vorfall Drogenkriminalität
Ort Aalen, Deutschland
Quellen