Deutsch-russisches Koch-Drama: Sternchen spricht mit Putin!

Dobrograd, Russland - In einer bemerkenswerten Wendung der Deutsch-Russischen Beziehungen hat Maksim Zitnikov, ein deutscher Sternekoch, während einer Videokonferenz des russischen Staatsrates um Hilfe gebeten. Der 2023 nach Russland ausgewanderte Koch, der seinen Ursprung im Ruhrgebiet hat, äußerte den Wunsch nach einem russischen Pass. Dabei reagierte Wladimir Putin, der fast akzentfreies Deutsch spricht, mit den Worten: „Machen wir. Das kriegen wir hin“ berichtet.

Zitnikov hat bereits in der gehobenen Gastronomie in Deutschland gearbeitet und kritisierte in der Vergangenheit seine alte Heimat. Momentan lebt er mit seiner Familie in Dobrograd, einem Wohnbauprojekt in Russland. Das Zusammenspiel von Zitnikovs Wünschen und Putins Zusage zeigt die aktuellen Verknüpfungen zwischen individuellen Schicksalen und der Politik zwischen Deutschland und Russland.

Putins Zeit in Deutschland

Putins eigenes Verhältnis zu Deutschland ist geprägt von seiner Zeit als KGB-Offizier in Dresden, wo er von 1985 bis 1989 stationiert war. Während dieser Zeit stieg er vom Major zum Oberstleutnant auf und war stellvertretender Leiter der KGB-Residentur in Dresden informiert. Eng verbunden mit den politischen Gegebenheiten der Zeit, knüpfte Putin Kontakte zur DDR-Staatssicherheit.

Die KGB-Vertretung in Dresden war nicht nur für die Spionageabwehr, sondern auch für die Anwerbung von Informanten zuständig. Historiker haben herausgefunden, dass Putin während seiner Amtszeit viele Kontakte zu Stasi-Mitarbeitern pflegte. Sogar einen Vortrag vor Demonstranten hielt Putin im Herbst 1989, um eine Erstürmung der KGB-Vertretung zu verhindern, was seine aktive Rolle im politischen Geschehen der Zeit unterstreicht.

Diese Erfahrungen haben vermutlich Putins künftige Entscheidungen und Strategien, insbesondere im Umgang mit Deutschland, stark beeinflusst. Viele seiner ehemaligen KGB-Kollegen sind mittlerweile in einflussreichen Positionen in Russland anzutreffen, und einige Historiker glauben, dass die Netzwerke aus Putins KGB-Zeit bis heute bestehen bleiben.

Historischer Kontext der Beziehungen

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland haben eine lange und komplexe Geschichte, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht. Angefangen mit dem Ostfrankenreich und der Kiewer Rus prägten einseitige Missionierungsversuche und dynastische Kontakte die Entwicklung beschreibt die ersten Beziehungen zwischen den beiden Nationen. Die stabilen Handelsbeziehungen, die immer wieder in Krisenzeiten bestehen blieben, sind ein weiterer Aspekt, der die Verbindungen über die Jahrhunderte zeigt.

Während des 20. Jahrhunderts sahen sich die deutsch-russischen Beziehungen mehreren Wendepunkten gegenüber, darunter der Vertrag von Rapallo 1922 und die Verschlechterung der Beziehungen nach der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014. Die diplomatischen Spannungen haben seitdem zugenommen, und Russland stufte Deutschland 2023 als „existenzielle Bedrohung“ ein. Vor allem die Cyberangriffe auf deutsche Institutionen und das Spannungsfeld durch militärische Unterstützung für die Ukraine haben die historischen Beziehungen stark belastet.

Aktuelle Entwicklungen im politischen Kontext, wie die Kontakte zwischen Zitnikov und Putin, sind somit Teil eines größeren Rahmens komplexer Beziehungen, die durch Geschichte und gegenwärtige geopolitische Strategien geformt werden.

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Ort Dobrograd, Russland
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