Deutschlands Autofahrer überrascht: 0,22 km/h zu schnell und hohe Strafe!

Brescia, Italien - Ein deutscher Autofahrer sieht sich aufgrund einer Geschwindigkeitsüberschreitung von lediglich 0,22 km/h mit einem Bußgeld bescheid aus Italien konfrontiert. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Brescia, als der Fahrer statt der erlaubten 110 km/h eine Geschwindigkeit von 116,02 km/h erreichte. Nach Abzug einer Messtoleranz von 5,8 km/h bleibt die minimale Überschreitung, die zur Ausstellung des Bußgeldbescheides führte, bestehen. Fast neun Monate nach dem Verstoss erhielt er nun den Bescheid, der eine mögliche Bußgeldhöhe von bis zu 106 Euro aufweist. Laut dem Bericht von Merkur ist eine Zahlung innerhalb von fünf Tagen mit einem Rabatt von 30 Prozent möglich, was die Strafe auf 49,40 Euro reduziert.

Bußgelder in Italien sind äußerst differenziert und reichen je nach Schwere des Vergehens von 90 Euro bis über 3.000 Euro. Die Anwältin Melanie Leier bezeichnet die Strafe für die geringe Überschreitung als „unverhältnismäßig“. Wichtig zu beachten ist, dass das italienische Verkehrsrecht eine Vollstreckungsverjährungsfrist von fünf Jahren vorsieht. Der Bußgeldbescheid muss innerhalb von 360 Tagen nach dem festgestellten Verkehrsverstoß zugestellt werden, wodurch eine fristgerechte Reaktion des Autofahrers erforderlich ist.

Verstöße und Bußgeldkatalog in Italien

Bereits bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von weniger als 10 km/h drohen Strafen von 90 Euro, während höhere Überschreitungen mit beträchtlich höheren Bußgeldern belegt werden. Laut bussgeldrechner.org beginnt die Bußgeldstaffelung ab einer Überschreitung von 10-40 km/h bei 168 Euro. Bei Überschreitungen über 60 km/h können sogar Strafen von über 3.000 Euro verhängt werden. In der Tabelle sind die relevanten Bußgelder zusammengefasst:

Einzahlen und Einspruch

Der deutsche Autofahrer hat die Möglichkeit, gegen den Bußgeldbescheid Einspruch einzulegen. Dieser muss jedoch innerhalb von 60 Tagen bei der zuständigen Behörde eingereicht und in italienischer Sprache verfasst werden. Unbezahlte Bußgelder können nach einer Frist von fünf Jahren in Deutschland vollstreckt werden, was die Konsequenzen eines solchen Verstoßes deutlich erhöht. Die Haftung für Verkehrsverstöße in Italien liegt sowohl beim Halter als auch beim Fahrer, was im Falle von Verstöße durch den Lenker von Bedeutung ist, da dessen Personalien angegeben werden müssen, um zusätzliche Strafen zu vermeiden, die bis zu 300 Euro betragen können.

Das italienische Verkehrsrecht sieht zudem vor, dass besonders hohe Bußgelder bei Verkehrsdelikten wie Geschwindigkeitsüberschreitungen und Handy am Steuer angestiegen sind, ein Gesetz, das am 14. Dezember 2025 in Kraft trat. Ein zukünftiges Ignorieren des Bußgeldes könnte weitere Probleme bei künftigen Reisen nach Italien nach sich ziehen. Dabei werden Bußgeldbescheide in der Regel auf Deutsch zugestellt, allerdings ist zu beachten, dass italienische Bescheide in Deutschland nicht vollstreckt werden können.