Drei Männer in Wuppertal tot aufgefunden: Kohlenmonoxid als Hauptverdächtiger?

Wuppertal, Deutschland - Am Sonntagabend wurden in Wuppertal drei junge Männer im Alter von 18, 25 und 26 Jahren tot in einer Laube einer Kleingartenanlage aufgefunden. Verwandte der Männer alarmierten die Polizei, die sofort Ermittlungen einleitete. Die mögliche Todesursache könnte eine Kohlenmonoxidvergiftung sein, so die ersten Ermittlungen. Ein Grill wurde am Tatort entdeckt, jedoch ist unklar, ob die Männer tatsächlich gegrillt haben. Die genauen Umstände und das Verhältnis der Männer zueinander müssen noch geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion angeordnet, um die Todesursache zweifelsfrei zu bestimmen.

Kohlenmonoxid (CO), ein farb- und geruchloses Gas, kann bei unvollständiger Verbrennung von Materialien entstehen. Es blockiert den Sauerstofftransport im Blut und führt zu gefährlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Jährlich sterben mehrere hundert Menschen in Deutschland aufgrund von Kohlenmonoxidvergiftungen. Beispiele für tragische Todesfälle sind unter anderem ein 17-jähriges Mädchen in Wiesbaden, die im Juli 2024 durch eine defekte Gastherme starb, und sechs Jugendliche in Unterfranken im Januar 2017, die durch giftige Gase eines benzinbetriebenen Stromgenerators in einer Gartenlaube ums Leben kamen.

Kohlenmonoxid und Grillen

Die Gefahren des Grillens in geschlossenen Räumen sind nicht zu unterschätzen. Eine Untersuchung zeigt, dass Grillen in Innenbereichen, wie beispielsweise in einer Wohnung oder einer Laube, zu einer Kohlenmonoxidvergiftung führen kann. Ein Fall im letzten Jahr verdeutlicht dies, als ein asiatisches Paar nach dem Grillen in einer Mietwohnung mit einem kritischen Kohlenmonoxidwert im Blut ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Ärzte bezeichneten ihr Überleben als Wunder, da sie sich in der Nähe des Grills aufgehalten hatten. Toxikologen warnen, dass das Risiko von CO-Vergiftungen in Verbindung mit veränderten Freizeitverhalten, insbesondere in Bezug auf Grillen in Innenräumen, steigt.

Gemäß dem Bundesamt für Risikobewertung besteht die Gefahr eines Erstickungstods bei hoher Kohlenmonoxidkonzentration in Innenräumen. Viele Menschen unterschätzen das Risiko; eine Umfrage ergab, dass 41 Prozent glauben, Rauchmelder warnten auch vor CO und 44 Prozent denken, das Gas sei riechbar. Tatsächlich ist CO jedoch stark gefährlich und kann sich unbemerkt verbreiten.

Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen

Das Grillen in geschlossenen Räumen, sei es mit Holzkohle oder gasbetriebenen Geräten, birgt enorme Risiken. Kohlenmonoxid kann auch von Heizpilzen oder defekten gasbetriebenen Geräten freigesetzt werden. Alarmierend ist, dass trotz der weitverbreiteten Nutzung von Rauchmeldern nur 15 Prozent der Bevölkerung über einen Kohlenmonoxidmelder verfügen. Experten raten dringend dazu, solche Melder zu installieren und Kohlenmonoxidquellen regelmäßig zu überprüfen.

Die Ermittlungen in Wuppertal dauern unterdessen an. Die Polizei plant Befragungen von Zeugen und Verwandten der verstorbenen Männer, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Es bleibt unklar, ob am Sonntagabend weitere Personen in der Kleingartenanlage anwesend waren. Die Tragödie stellt erneut die unsichtbare Gefahr von Kohlenmonoxid in den Vordergrund und betont, wie wichtig das Bewusstsein für sicherheitsrelevante Maßnahmen ist.

Für weitere Informationen zu Kohlenmonoxidvergiftungen und deren Risiken lesen Sie die Berichte von kn-online, sueddeutsche und rnd.

Details
Vorfall Kohlenmonoxidvergiftung
Ort Wuppertal, Deutschland
Quellen