Durchbruch im Kampf gegen Melanom: Neue Therapie zielt auf tödliche Zellen!

Forschung der Uni Regensburg untersucht Melanom-Metastasen; Studien zu Krebszellen und neuen Therapieansätzen zeigen vielversprechende Ergebnisse.
Forschung der Uni Regensburg untersucht Melanom-Metastasen; Studien zu Krebszellen und neuen Therapieansätzen zeigen vielversprechende Ergebnisse. (Symbolbild/NAG Archiv)

Regensburg, Deutschland - Forschung zu den Mechanismen der Krebsstreuung steht im Mittelpunkt eines aktuellen Projekts an der Universität Regensburg und dem Uniklinikum Regensburg. Ziel der Studie ist es, die Prozesse zu verstehen, durch die Tumorzellen, insbesondere beim malignen Melanom, in andere Organe wandern und dort kritische Erkrankungen verursachen. Uni Regensburg berichtet, dass in diesem Forschungsverbund mit weiteren Institutionen, wie dem Fraunhofer ITEM und der Universität Tübingen, die Lymphknoten von etwa 500 Patienten mit malignem Melanom untersucht werden.

Ein innovativer Aspekt der Studie ist die Verwendung von Markerproteinen zur Sichtbarmachung der Tumorzellen. Besonders hervorgehoben wird das Protein Melanom-Chondroitin-Sulfat-Proteoglykan (MCSP), das mit einer schlechteren Prognose bei Patienten mit Metastasen assoziiert ist. Die Daten zeigen, dass Patienten mit MCSP-positiven Zellen deutlich schlechtere Überlebensaussichten haben. Auch die Analyse von etwa 150 dieser Zellen soll dazu dienen, deren Funktionen näher zu ergründen.

Mechanismen der Metastasierung

Die Forschung zeigt, dass Krebszellen während der Metastasierung ihren Phänotyp mehrfach ändern. Dies hängt mit der Aktivierung eines embryonalen Genprogramms der Melanozyten zusammen, was eine Reaktion auf Immunattacken von T-Zellen darstellt. Interessant ist, dass eine Erschöpfung der T-Zellen zur Förderung der Krebsentwicklung führt. Die Ergebnisse dieser Studien könnten potenzielle Therapieansätze aufzeigen, welche die Metastasenbildung verhindern und die frühe Immunabwehr stärken.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der Immuntherapie in der Behandlung des Melanoms, die viele Patienten als überlebensverlängernd empfinden. Laut dem Krebsinformationsdienst berichten langzeitüberlebende Patienten jedoch auch von gesundheitlichen Problemen, die möglicherweise direkt durch die Immuntherapie verursacht werden. Zu diesen Nebenwirkungen zählen gastrointestinalen Entzündungen sowie Schilddrüsenunterfunktion, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.

Therapiefortschritte und Herausforderungen

Die Herausforderungen in der Behandlung des malignen Melanoms sind nicht zu unterschätzen. Während das lokal begrenzte Melanom eine über 90%ige Überlebensrate über 10 Jahre hat, liegt die Lebenserwartung bei metastasiertem Melanom lediglich zwischen 6 und 9 Monaten. Dies liegt insbesondere an Resistenzen gegen herkömmliche Chemotherapien und Strahlentherapien. Die Überexpression von MCSP in mehr als 85% der malignen Melanome eröffnet dabei neue Perspektiven für die Therapie. Wissenschaftler haben bereits Anti-MCSP-Antikörper entwickelt, die in vitro das tumorigenische Signal stoppen können und vielversprechende Ergebnisse in klinischen Studien zeigten.

Die Kombination von Anti-MCSP-Antikörpern mit TRAIL (Tumornekrosefaktor-assoziiertes Apoptose-induzierendes Ligand) zeichnet sich durch eine starke pro-apoptotische Wirkung aus, die speziell gegen malignen Melanomzellen gerichtet ist. Diese innovative Therapieform könnte also nicht nur die Tumorzellen direkt angreifen, sondern auch die Überlebenschancen der Patienten verbessern.

Insgesamt wird deutlich, dass die Erforschung der Mechanismen hinter der Krebsstreuung sowie die Entwicklung neuartiger therapeutischer Ansätze von entscheidender Bedeutung für die Verbesserung der Behandlung des malignen Melanoms sind. Mit den gesammelten Erkenntnissen aus den laufenden Studien hoffen die Forscher, effektive Strategien zur Bekämpfung der Metastasenbildung zu entwickeln und damit die Überlebensraten für betroffene Patienten signifikant zu erhöhen.

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Ort Regensburg, Deutschland
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